Schempp in der Verfolgung auf Rang elf

SID
Simon Schempp lief als bester Deutscher auf Rang elf
© getty

Die deutschen Biathleten sehen sich nach dem Heim-Weltcup in Ruhpolding in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele auf dem richtigen Weg. Die fehlenden Top-Resultate lassen sie nicht in Hektik verfallen.

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Schon wieder keine Podestplätze in den Einzelrennen, aber von Angst vor einem Olympia-Debakel keine Spur: Die deutschen Biathleten sehen sich vier Wochen vor den Winterspielen in Sotschi auch ohne die absoluten Topresultate beim Heim-Weltcup in Ruhpolding auf dem richtigen Weg. Franziska Preuß schaffte mit Rang vier in der Verfolgung immerhin eine Überraschung, bei den Männern wurde Simon Schempp nur Elfter.

"Es hat sich bis jetzt ausgezahlt, dass wir nicht in Hektik verfallen sind, wir kommen auch nicht ins Zweifeln", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig, der für seine Damen betonte: "Wir können zufrieden sein, wenn man sieht, dass wir mit mehreren Athleten in der Lage sind, uns in Richtung Podium zu bewegen."

In Oberstdorf und Ruhpolding ohne Podium

Trotzdem blieben die Skijäger bei den Heim-Weltcups in Ruhpolding und Oberhof in den Einzelrennen erstmals ohne Podiumsplatz. Seitdem es die beiden deutschen Stationen in der Saison 1996/1997 dauerhaft im Weltcupkalender gibt, war das zuvor noch nie vorgekommen. "Schön ist anders. Sicher würden wir schon gerne mit Platzierungen auf dem Stockerl in Richtung Sotschi starten", sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Immerhin war es in Ruhpolding zumindest bei den Frauen zweimal knapp. Am Freitag hätte Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) als Vierte im Einzel fast den Bann gebrochen, am Sonntag wurde Franziska Preuß (Haag) erst auf der Schlussrunde abgefangen und wurde in der Verfolgung ebenfalls Vierte. "Ich bin trotzdem happy", sagte die 19 Jahre alte Preuß. Mit einem Schießfehler sicherte sie sich beim Sieg der tschechischen Gesamtweltcup-Führenden Gabriela Soukalova das bestes Resultat ihrer Karriere.

Hildebrand war nach ihrem 13. Rang in der Verfolgung hingegen "sehr enttäuscht". Bis zum letzten Schießen lag sie auf Rang zwei, dann verfehlte sie mit den letzten drei Schüssen die Scheiben. "Die Ausgangsposition war wirklich gut, das ist eine bittere Pille", sagte die 26-Jährige.

Hinter Schempp klafft eine Lücke

Viel mehr dieser bitteren Pillen mussten die deutschen Männer auf den WM-Strecken von 2012 schlucken. Simon Schempp (Uhingen) war mit den Plätzen neun und elf in Einzel und Verfolgung noch der beste Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV). Dahinter klaffte eine große Lücke, kein anderer schaffte es in Ruhpolding unter die Top 20. Der Norweger Emil Hegle Svendsen, der sowohl das Einzel als auch die Verfolgung gewann, war für die Deutschen unerreichbar.

"Bei den Männern sind wir nicht glücklich, denn da kommt keine Komplexleistung zustande", analysierte Müssiggang: "Die, die gut laufen, bringen es am Schießstand nicht rüber, und umgedreht ist es genauso. Es geht uns ab, dass an einem Tag mal alles passt."

Daniel Böhm (Buntenbock) war mit den Rängen 22 und 23 noch der Zweitbeste. Die eigentlichen Top-Athleten Andreas Birnbacher (Schleching/24. und 38.) und Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/38. und 30.) konnten nicht überzeugen. "Wir müssen jetzt die Köpfe frei bekommen", sagte Müssiggang: "Es ist uns bisher immer gelungen, bei den Höhepunkten eine sehr starke Mannschaft an den Start zu bringen."

Hoffnung in den Staffeln

Hoffnung für die Winterspiele machen den Skijägern vor allem die Resultate der Staffeln. Während die Frauen in drei Teamwettbewerben dreimal auf dem Podest standen und sogar einmal gewinnen konnten, hatten es auch die Männer in Ruhpolding als Zweite aufs Podest geschafft. "Das macht uns Mut", sagte Müssiggang.

In der kommenden Woche steht im italienischen Antholz der letzte Weltcup vor Olympia (7. bis 23. Februar) auf dem Programm. Danach ziehen sich die Skijäger nach Ridnaun in ihr abschließendes Trainingslager zurück.

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