Pechstein: Karriereende war geplant

SID
Claudia Pechstein ist die erfolgreichste deutsche Olympionikin bei Winterspielen
© getty

Claudia Pechstein würde ohne ihre zweijährige Sperre wegen erhöhter Blutwerte bei den Olympischen Spielen in Sotschi vom 7. bis 23. Februar nicht mehr antreten.

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"Normalerweise hätte ich meine Karriere nach den Winterspielen 2010 in Vancouver beendet. Tatsache ist, dass ich wegen meines sehr erfolgreichen Comebacks in Sotschi dabei bin", sagte die 41-Jährige der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Die Welt".

Wie die Eisschnellläuferin weiter betonte, freue sie sich sehr, dass sie sich nicht durch den Weltverband ISU habe kleinkriegen lassen, "dass ich meine Wut über deren Fehlurteil in gute Leistungen auf dem Eis umgesetzt habe. Das ist mir nicht immer leicht gefallen", sagte die Berlinerin, die neben Sprinterin Jenny Wolf in Sotschi als einzige ernsthafte Medaillenhoffnung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) gilt.

Kein Nachwuchs wegen Technologie

Dass sie mit 41 noch zu Olympia fährt, habe auch mit den Nachwuchssorgen im deutschen Team zu tun, die ein gesellschaftliches Problem widerspiegeln würden. "All die neuen Unterhaltungsangebote wie Computer, Playstation, Tablets oder Xbox haben ein anderes Freizeitverhalten mit sich gebracht", sagte Pechstein über ihre jüngeren Kolleginnen und äußerte einen neuen Berufswunsch: "Ich würde mich da gern einbringen, als Trainerin meine Erfahrungen weitergeben."

Wie Pechstein weiter erklärte, wolle sie sich vor Sotschi nicht an politischen Debatten beteiligen. "Es ist zuletzt immer mehr in Mode gekommen, sportliche Großereignisse für politische Statements zu nutzen. Das liegt aber selten daran, dass die Sportler das Bedürfnis haben, sich zu äußern, sondern daran, dass die Medien entsprechende Fragen stellen", sagte die fünfmalige Olympiasiegerin, die in Sotschi ihre sechsten Spiele erlebt und ihre zehnte Medaille anvisiert.