Morgenstern nicht schwerer verletzt

SID
Thomas Morgenstern sorgte mit seinem Sturz für den traurigen Höhepunkt des Tages
© imago

Das turbulente Wochenende mit Sieg und Horror-Sturz in Titisee-Neustadt war ein weiteres Kapitel in der aufregenden Karriere von Thomas Morgenstern. Trotz seines bösen Sturzes trug er wohl keine schweren Verletzungen davon.

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Wenige Stunden nach seinem Horror-Sturz in Titisee-Neustadt war Skispringer Thomas Morgenstern schon wieder zu Scherzen aufgelegt. "Ich kann mich nur noch erinnern, wie Klitschko zu einem Schlag ausgeholt hat. Danach sind alle Lichter ausgegangen", sagte der Österreicher im Krankenhaus über das schmerzhafte Ende eines Wochenendes, das bezeichnend war für das gesamte Jahr 2013. Sieg am Samstag, K.o. am Sonntag - der dreimalige Olympiasieger kennt derzeit nur die Extreme.

Noch im Sommer hatte Morgenstern sogar Rücktrittsgedanken gehegt. Verletzungen und private Probleme hatten den 27-Jährigen aus der Bahn geworfen.

"In den vergangenen zwei Jahren hatte ich sportlich, körperlich und auch psychisch nicht viel zu lachen. Mir ging es emotional nicht gut", sagte der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger im November der Tiroler Tageszeitung. "Wenn du solche Auf und Abs hast, fängst du viel zu überlegen an."

Starkes Comeback

Sogar in den Boulevard-Blättern tauchte Morgenstern plötzlich auf. Nur drei Monate nach der Geburt von Tochter Lilly hatte sich der Kärntner im Frühjahr von seiner Dauerfreundin Kristina getrennt, beide waren seit Schulzeiten ein Paar.

Auf seiner Facebook-Seite hagelte es Beleidigungen. "Das hat weh getan. Diesbezüglich musste ich lernen, was die Anonymität auslösen kann. Die sollen doch alle erst einmal vor ihrer eigenen Haustür kehren", sagte er.

Doch Morgenstern rappelte sich wieder auf, das große Ziel Sotschi half dem Tournee-Sieger von 2010/2011. Der bei der WM im März erlittene Kapseleinriss im Knie ist inzwischen verheilt, und so ging es in diesem Winter wieder steil bergauf.

"Er kommt unter Garantie zurück"

Für Bundestrainer Werner Schuster war sein Landsmann bislang sogar der konstanteste Springer im gesamten Feld. "Er ist auf jeder Schanze sehr gut gesprungen. Er ist toll in Form, da kann man nur gute Besserung wünschen", sagte Schuster.

Darauf hofft nun auch Morgenstern. Noch am Samstag hatte der ÖSV-Adler von "einem meiner drei wichtigsten Siege" gesprochen. 24 Stunden später lag er im Krankenhaus und steht nun vor der Aufgabe, den Sturz möglichst schnell zu verarbeiten.

"Bei Thomas sehe ich kein Problem, er kommt unter Garantie zurück", sagte Teamkollege Gregor Schlierenzauer, der einst wie Morgenstern mit 16 seinen ersten Weltcup gewann und seinem Teamkollegen inzwischen den Rang abgelaufen hat.

Zumindest körperlich ist der "Bruchpilot" glimpflich davongekommen. Schnittwunden im Gesicht, ein Fingerbruch an der rechten Hand und schwere Prellungen und Blutergüsse am ganzen Körper nimmt Morgenstern aus dem Schwarzwald mit in die Heimat.

"Ziemlich heftige Schmerzen"

"Ich habe überall am Körper ziemlich heftige Schmerzen, hoffe aber, dass es wirklich nichts Gröberes ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass die nächsten Tage ziemlich mühsam werden könnten", sagte "Morgi", der nach seinem Sturz zunächst aufgestanden war, nach zwei Schritten aber benommen zu Boden sank.

Gut möglich, dass Morgenstern schneller als gedacht wieder von der Schanze geht. "Wir müssen nun einmal abwarten, wie sich alles entwickelt", sagte Cheftrainer Alexander Pointner, der jedoch um die Comeback-Qualitäten seines Schützlings weiß: "Thomas hat in den letzten Monaten aber zahlreiche Prüfungen gemeistert und steht jetzt gefestigt mit zwei Beinen im Leben. Er wird nun auch diese Situation meistern."

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