Vonn: Kreuzband "total gerissen"

SID
Lindsey Vonn hat sich beim Weltcup in Val d'Isere wieder das Kreuzband gerissen
© getty

Tiger Woods sorgt sich um Lindsey Vonn, die einen weiteren Kreuzbandriss erlitten hat. Die Schweizerin Marianne Kaufmann-Abderhalden feiert in Val d'Isère ihren ersten Weltcup-Sieg. Maria Höfl-Riesch ist unzufrieden.

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Nein, so hatte sich das Tiger Woods bestimmt nicht vorgestellt. Der Golf-Star war in der Tat nach Val d'Isère gereist, zum ersten Mal wollte er seine Freundin Lindsey Vonn bei einem Ski-Rennen unterstützen - was vor Ort für helle Aufregung sorgte.

Woods aber wagte sich am Samstag sogar in den Zielraum - wo er dann allerdings eine humpelnde Lindsey Vonn in Empfang nehmen musste. Das rechte Knie, es schmerzte. Vonn wirkte verzweifelt. Im "ZDF" bestätigte sie auf Nachfrage in Deutsch: Das Kreuzband, im Februar schon einmal gerissen, ist wieder durch, "total gerissen".

Vonn war am Samstag nach eineinhalb Minuten Fahrzeit ausgeschieden. "Ich habe kein Knie", sagte sie mit hörbar zittriger Stimme, nachdem sie im Ziel war. Was sie damit sagen wollte: Das Knie gibt unter Druck nach, allzu deutlich zu sehen bei ihrem Ausscheiden eine gute halbe Minute vor dem Ziel.

"Es ist total kaputt"

Das Gelenk wackelte in einer Kompression, Vonn fuhr an einem Tor vorbei, stand im Schnee, hielt das schmerzende Körperteil. "Ich habe eine schwere Zeit", sagte sie - und klang dabei jämmerlich. Sie will zu Olympia - aber so?

Den ersten Kreuzbandriss im rechten Knie hatte Vonn am 5. Februar im WM-Super-G erlitten, den zweiten bei einem Sturz im Training in Copper Mountain/US-Bundesstaat Colorado Mitte November. Danach hatte es zunächst geheißen: das Kreuzband ist angerissen. Eine Untersuchung nach den Rennen in Lake Louise vor zwei Wochen hat laut Vonn nun ergeben: "Es ist total kaputt." Das heißt auch: Es ist nicht stabil genug für ein sorgenfreies Rennen.

Vonn fliegt nun nach Hause, dort will sie das Knie offenbar durch gezielten Muskelaufbau stabilisieren, um sich den Traum von Olympia irgendwie zu erfüllen. "Ich werde versuchen, zu Olympia zu kommen, aber es ist hart", sagte sie. Vermutlich muss Tiger Woods alle Register der Aufmunterung ziehen. "Ich bin froh, dass er hier ist und mich unterstützt. Er sorgt sich um mich und mein Knie", sagte Vonn über ihren besorgt dreinblickenden. Aber zaubern kann der Tiger auch nicht.

Höfl-Riesch auf Rang 9

Erneut nicht nach Wunsch lief es auf der Piste "O.K." auch für Maria Höfl-Riesch. Beim ersten Weltcup-Sieg der Schweizerin Marianne Kaufmann-Abderhalden belegte sie Rang neun. Nein, sie sei "nicht zufrieden mit dem Rennen", betonte sie. Allerdings, ergänzte sie auch ein wenig erleichtert, sei das auch ein Rennen gewesen, bei dem man froh sein müsse, heil im Ziel angekommen zu sein. Einige Kolleginnen wie Vonn oder Marie Marchand-Arvier (Frankreich) kamen nicht heil an.

Höfl-Riesch wollte ihr Abschneiden nicht unbedingt auf die tückische Piste schieben. Im oberen Streckenteil verhaute sie den zweiten Sprung, kam "gleich mal schön aus der Spur" und war ob des Patzers erschrocken. "Da bin ich mit einem blauen Auge davongekommen", sagte sie - will heißen: Von der Platzierung her hätte es schlimmer kommen können. Und sie wiederholte, was sie am vergangenen Wochenende in St. Moritz gesagt hatte: "Ich bin schnell, aber ich muss es halt auch runterbringen."

Runterbringen: Marianne Kaufmann-Abderhalden, schon in Lake Luise bei den beiden Abfahrtssiegen von Höfl-Riesch mit den Rängen zwei und vier aufgefallen, gelang das erstaunlich gut, sie gewann vor Tina Maze (Slowenien/0,29 Sekunden zurück) und der Überraschungsdritten Cornalie Hütter (Österreich/0,52). Runter kamen auch Gina Stechert (Oberstdorf) und Michaela Wenig (Lenggries) - allerdings belegten sie am Ende nur die Ränge 30 und 32.

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