Tour de Ski: Herrmann wird Vierte

SID
Bei der letzten Tour de Ski belegte Herrmann am Schluss Rang 13
© getty

Skilangläuferin Denise Herrmann hat zum Auftakt der Tour de Ski in Oberhof eine weitere Podest-Platzierung um 1,4 Sekunden verpasst. Die 25-Jährige aus Oberwiesenthal kam beim Prolog-Sieg der dreimaligen Olympiasiegerin Marit Björgen mit 8,4 Sekunden Rückstand auf den vierten Platz. Bei den Herren feierten die Kanadier.

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Neben dem miesen Wetter am Rennsteig sorgte vor allem die kurzfristige Absage von Titelverteidigerin Justyna Kowalczyk für Misstöne. Die polnische Olympiasiegerin boykottiert die Tour, weil ihr das geänderte Programm sauer aufstößt.

Herrmann musste sich vor 3500 Zuschauern an der ramponierten Loipe nur Norwegens Topstar Marit Björgen, deren Teamkollegin Astrid Jacobsen und der Polin Sylwia Jaskowiec geschlagen geben. "Das war immens hart heute, die Strecke war tief und langsam", sagte die 25 Jahre alte Herrmann.

Neben der Gesamtweltcup-Sechsten konnte die zweimalige Olympiasiegerin Claudia Nystad überzeugen. Mit Platz 19 erreichte die 35-Jährige das beste Ergebnis seit ihrem Comeback.

Nystad zufrieden

"Ich wollte unter die besten 30, das habe ich mit Bravour erledigt", sagte Nystad. Sachenbacher-Stehle indes, mit Nystad 2010 Team-Olympiasiegerin, meinte: "Es ist etwas anderes als Biathlon, mir fehlt das Sprinttraining." Am Sonntag im Sprint wird Sachenbacher-Stehle nicht mehr antreten.

Jenseits von Herrmann und Nystad präsentierten sich die deutschen Läuferinnen und Läufer erneut nicht konkurrenzfähig mit der Weltspitze. Niemand erfüllte im ersten Rennen von Oberhof auch nur die halbe Olympia-Norm (Platz 15) - geschweige denn die volle (Platz acht). Herrmann bleibt rund 40 Tage vor Beginn der Spiele die einzige qualifizierte Läuferin.

Deutsche Herren weit abgeschlagen

Ein Desaster erlebten die deutschen Männer beim kanadischen Doppelsieg von Alex Harvey und Devon Kershaw. "Als Teamergebnis war das gar nix", sagte der frühere Gesamtweltcup-Sieger Tobias Angerer, der als 28. bester Deutscher war: "Für mich persönlich ist es ein Schritt in die richtige Richtung gewesen."

Der zweimalige Weltmeister Axel Teichmann, der 33. wurde, war ratlos: "Ich habe mein Bestes gegeben. Ich muss mir die Teilzeiten anschauen, um zu sehen, woran es gelegen hat." Der zweimalige Biathlon-Weltmeister Arnd Peiffer landete auf dem 66. Platz.

Für Diskussion sorgten erneut die schwierigen Bedingungen. Die nach dem milden Dezember notdürftig hergerichtete Strecke wurde vom steten Niederschlag weiter aufgeweicht, die Verhältnisse waren nahezu irregulär. Die Klassik-Verfolger am Sonntag wurden folgerichtig durch Freistil-Sprints ersetzt.

Auch Biathlon-Rennen gefärdet

"Wir konnten keine Klassiksprints anordnen, dafür war der Schnee nicht tief und die Loipe nicht gut genug", sagte Renndirektor Pierre Mignery der "ARD". Der zuschauerträchtige Biathlon-Weltcup am kommenden Wochenende dürfte weiter gefährdet sein.

Auf Konfrontationskurs mit der FIS ging derweil Kowalczyk, zuletzt viermal in Serie Tour-Siegerin. Zunächst wetterte die 30-Jährige gegen die Organisatoren, bezeichnete die Entscheidung, wegen des Schneemangels das 9-km-Verfolgungsrennen am Sonntag im von ihr geliebten klassischen Stil durch einen Freistil-Sprint zu ersetzen, als "dumm", das Tour-Programm als "nicht ausgewogen und unfair".

Dann drohte sie mit ihrer Absage und ließ kurz vor dem Rennen Taten folgen. "Die Tour ist wichtig für mich, aber auch nicht alles. So sehe ich mich nicht in der Lage, hier anzutreten", sagte Kowalczyk. Eher peinlich, dass die FIS ihre Absage mit "gesundheitlichen Gründen" erklärte.

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