Marlies Schild holt sich Rekord

SID
Marlies Schild feierte ihren 34. Weltcup-Sieg
© getty

Maria Höfl-Riesch scheidet beim Weltcup-Slalom in Courchevel aus: Ein Handy auf der Piste irritierte sie. Den Sieg und einen Rekord holt sich Marlies Schild. Susanne Riesch hingegen erleidet eine Verletzung.

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Nun ist auch Maria Höfl-Riesch um die Erfahrung reicher, dass bei einem Ski-Rennen die ungewöhnlichsten Dinge passieren. Da steht schon mal ein Pistenarbeiter im Weg, oder sogar ein Tier, oder der Läufer wird durch eine Ölspur gebremst, wie es dereinst mal Markus Wasmeier widerfuhr.

Maria Höfl-Riesch hat sich beim Weltcup-Slalom am Dienstag im Courchevel/Frankreich von einem Handy auf der Piste gestört gefühlt: Sie schied nach 25 Sekunden und Zwischenbestzeit aus.

Das Handy, vermutlich von einem Streckenposten, sei ihr "vor die Ski gefallen", dann noch "auf der Piste neben mir runtergerutscht", sie sei "total irritiert gewesen", berichtete Höfl-Riesch.

Jury will Behinderung nicht eingestehen

Sie schnappte sich das Gerät nach ihrem Ausscheiden, übergab es an einen Trainer - einen Neustart wegen der Behinderung wollte ihr die Renn-Jury aber nicht zugestehen. "Die haben sich das nochmal auf Video angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass das nicht der Grund für den Ausfall war."

Atle Skardaal, Renndirektor des Internationalen Ski-Verbandes FIS, bestätigte, dass es ein Handy im Schnee gab, machte nach zweimaliger Inaugenscheinnahme der Videoaufzeichnungen allerdings auch deutlich: Höfl-Riesch hätte "sofort stehenbleiben müssen", wenn sie sich in der Tat behindert gefühlt habe, so sei nun mal die Regel. Sie aber sei eben weitergefahren, nachdem das Mobiltelefon aufgetaucht war und erst "sechs, sieben Tore später" ausgeschieden.

Susanne Riesch bleiben noch drei Slaloms

Neben Höfl-Riesch schieden im ersten Lauf auch die schon für Olympia qualifizierte Christina Geiger und Marias Schwester Susanne Riesch aus. Für Susanne Riesch, die vor fünf Wochen in Levi/Finnland erstmals nach mehr als zweieinhalb Jahren wieder ein Weltcup-Rennen bestritten hatte, danach aber nochmal operiert werden musste, war der kapitale Sturz nach acht Sekunden besonders bitter: Sie verletzte sich. Um sich für Olympia zu qualifizieren, bleiben ihr nur noch drei Slaloms.

Die glückliche Siegerin hieß am Ende Marlies Schild (Österreich), die mit ihrem 34. Sieg im Slalom den Rekord von Vreni Schneider (Schweiz) einstellte. Zweite wurde Frieda Hansdotter (Schweden/+0,33), Dritte Marlies Schilds jüngere Schwester Bernadette (+1,22). Beste Deutsche war die junge Marina Wallner (Inzell) auf Rang 23, gefolgt von Barbara Wirth (Lenggries) und Lena Dürr (Germering) auf den Rängen 24 und 25.

Zwei Schwestern auf dem Podest

Zum ersten Mal seit dem 13. Dezember 2009 standen damit zwei Schwestern bei einem Weltcup-Rennen auf dem Podest: Damals hatte Maria Riesch Rang zwei beim Slalom in Are/Schweden belegt, Schwester Susanne war Dritte geworden.

Einen Sieg und einen Platz auf dem Podest für Schwestern hatte es zuletzt am 4. März 1982 gegeben, als Irene Epple vor Maria Epple den Riesenslalom in Waterville Valley/USA gewann.

Höfl-Riesch beklagte am Ende "großes Pech", weil der Slalom "eine wichtige Disziplin für mich im Kampf um den Gesamtweltcup ist". So aber war die günstige Gelegenheit vertan, Lara Gut (Schweiz) zu überholen, und Höfl-Riesch hetzte sogleich weiter nach Val d'Isère, wo am Mittwoch das erste Training für die Abfahrt am Samstag stattfindet. Ein "krasses Programm", sei das, sagte sie, aber das Gute daran ist: "Man hat keine Zeit, sich Gedanken zu machen." Etwa über Handys auf der Piste.

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