Henkel enttäuscht - Soukalova siegt

SID
Gabriela Soukalova gewann nach vier Schießeinlagen hauchdünn
© getty

Die deutschen Biathletinnen haben das erste Einzelrennen im Olympia-Winter verpatzt und eine Podestplatzierung deutlich verfehlt.

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Im wegen starker Winde von Mittwoch auf Donnerstag verschobenen Klassiker über 15 km lieferte Andrea Henkel (Großbreitenbach) im schwedischen Östersund als Zehnte mir drei Fehlern noch das beste deutsche Resultat.

"Die zwei Fehler im Stehen waren wirklich nicht notwendig, das war schon ärgerlich. Aber ich habe mich auch auf der Strecke nicht ganz frisch gefühlt", sagte die 35-jährige Henkel, die ihre letzte Saison absolviert, im ZDF: "Ich hoffe aber, dass es im Sprint am Freitag wieder besser geht."

Nach vier Schießeinlagen und fünf kräftezehrenden Runden betrug Henkels Rückstand am Ende 1:30,0 Minuten auf die Siegerin Gabriela Soukalova (2 Fehler). Hinter der Tschechin belegten Anastasiya Kuzmina (2/+1,2 Sekunden) aus der Slowakei und die Französin Marie-Laure Brunet (1/+16,2) die weiteren Plätze auf dem Podium.

Hildebrand wird 13.

Zweitbeste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/+ 1:39,8) auf dem 13. Rang. "Das war ein ordentliches Rennen", sagte die 26-Jährige, die wie auch die erfahrene Henkel mit dem Top-15-Resultat die halbe Olympianorm für die Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar 2014) erfüllte. "Es war nicht einfach, weil die Strecke an vielen Stellen durch den neuen Schnee sehr glatt und spiegelig war."

Wie so oft in Östersund hatte das Wetter auch am Mittwoch verrückt gespielt. Pünktlich zum eigentlichen Start brach ein Orkan über Zentralschweden herein. Umherfliegende Matten und abgeknickte Äste hätten einen Start zu einem unkalkulierbaren Wagnis gemacht. Die besseren Bedingungen am Donnerstag nutzte auch Younsgter Laura Dahlmeier (20/Partenkirchen) zu einem erfreulichen 14. Rang.

"Mit dem Ergebnis können wir leben. Wir haben uns recht ordentlich verkauft, müssen die Kirche aber im Dorf lassen", sagte Frauentrainer Gerald Hönig, der noch auf Miriam Gössner (Garmisch) verzichten musste.

Männer starten am Abend

Bereits am Mittwoch hatte sich deren Traum von einem Comeback rund sechs Monate nach ihrem schweren Unfall zerschlagen. Die 23-Jährige, die in ihrer zweiten Heimat Norwegen mit dem Rad gestürzt war und dabei unter anderem mehrere Brüche an der Lendenwirbelsäule erlitten hatte, wird allerdings voraussichtlich im Sprint und im Massenstart zum Gewehr greifen.

"Die Distanz ist einfach zu lang. Wir wollen nichts überstürzen und Miri behutsam heranführen. In den Rennen über die kurze Distanz wird sie es aber wahrscheinlich probieren", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang dem "SID". Hönig hatte Gössners Trikot mit der Startnummer 90 im Wettkampf-Büro abgegeben und auf diese Weise den Verzicht bestätigt.

Am frühen Abend starteten auch die Männer mit dem Klassiker über 20 km (17.15 Uhr) ganz offiziell in die Olympiasaison. Beste Chancen auf eine vordere Platzierung besaßen aus deutscher Sicht dabei Andreas Birnbacher (Schleching) und Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld), auch dem Vorjahresdritten Erik Lesser (Frankenhain) war mit einer guten Schießleistung eine Überraschung zuzutrauen.

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