"Das ist Motivation pur", sagte Herrmann, die 48,5 Sekunden hinter der siegreichen und neuen Gesamtführenden Justyna Kowalczyk (Polen) ins Ziel kam: "Jetzt will ich auch in den nächsten Rennen angreifen." Nach einem Ruhetag bekommt Herrmann dazu beim Sprint am Neujahrstag im Schweizer Münstertal Gelegenheit.
Teichmann steigt aus
Dagegen ist die Tour für den zweimaligen Weltmeister Teichmann bereits beendet, der Bad Lobensteiner trat krankheitsbedingt nicht zum Verfolger über 15 km an. "Axel hatte in der Nacht Magen-Darm-Probleme", sagte Bundestrainer Frank Ullrich. Die Enttäuschung über den weiteren Ausfall - Canmore-Sieger Tim Tscharnke (Biberau) musste seine Tour-Teilnahme wegen eines Infekts absagen - kompensierte Andy Kühne mit Rang elf und der halben Norm für die WM in Val di Fiemme (20. Februar bis 3. März). Den Sieg und das Rote Trikot des Spitzenreiters sicherte sich der Russe Maxim Wylegschanin.
"Insgesamt bin ich schon zufrieden mit den Leistungen", sagte Ullrich, in erster Linie natürlich mit der erneut auftrumpfenden Herrmann. Verlor die Oberwiesenthalerin nach dem Start noch einige Plätze, hatte sie in der Schlussphase genügend Körner, um vorne Akzente zu setzten. "Ich habe gar nicht gemerkt, wie die anderen zurückfielen", sagte Herrmann, der im Ziel 3,5 Sekunden auf die vor ihr platzierte Anne Kyllönen (Finnland) fehlten. Neben Herrmann überzeugten aus deutscher Sicht auch Nicole Fessel (1:34,3 Minuten zurück) als 15. und Katrin Zeller (beide Oberstdorf/1:58,9) auf Rang 19.
Kowalczyk wieder Spitze
An der Spitze lief Kowalczyk, die ihren vierten Gesamtsieg in Serie anstrebt, ein einsames Rennen und verwies Tour-Mitfavoritin Therese Johaug (Norwegen/41,4 Sekunden zurück) auf den zweiten Platz.
Bei den Männern arbeiteten sich Kühne (Oberwiesenthal/1:02,6) und der zwei Ränge dahinter platzierte Jens Filbrich (Frankenhain/1:06,6) von Platz 31 bzw. 47 in Top-10-Nähe. "Das ist mein bestes Weltcupergebnis. Damit bin ich schon zufrieden", sagte Kühne. Für Tobias Angerer (Vachendorf/1:54,9) blieb dagegen nur der 26. Rang. Nach einer Fotofinishentscheidung belegte Alexander Legkow 0,1 Sekunden hinter seinem Landsmann Wylegschanin und vor Prolog-Sieger Petter Northug (Norwegen/6,4) den zweiten Platz.
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