Sachenbacher-Stehle startet in Pokljuka

SID
Erster Weltcup Einsatz: Evi Sachenbacher-Stehle geht in Pokljuka an den Start
© Getty

Das Biathlon-Experiment mit Evi Sachenbacher-Stehle geht in die nächste Phase. Die Langlauf-Olympiasiegrin gehört beim Biathlon-Weltcup von Donnerstag bis Sonntag in Pokljuka erstmals zum deutschen Team. Fernziel sind die Olympischen Spiele in Sotschi.

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"Noch hält sich die Nervosität in Grenzen", stellte die 32-Jährige aus Reit im Winkl am Dienstag in einer Mitteilung des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) fest. Die prominente Umsteigerin war bislang im IBU-Cup zum Einsatz gekommen. In Pokljuka wird sie am Freitag (14.20 Uhr im LIVE-TICKER) im Sprintrennen an den Start gehen.

Die ersten beiden Weltcups in Östersund und zuletzt in Hochfilzen hatte die zweimalige Olympiasiegerin im Fernsehen beobachtet. Für ihren ersten Weltcup-Einsatz macht sich Sachenbacher-Stehle keinen Druck. "Wunderdinge kann man zu diesem Zeitpunkt sicher nicht erwarten", sagte sie. Es gehe vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln.

So sieht es auch Damen-Bundestrainer Gerald Hönig: "Evi braucht jetzt viele Rennen für die Routine, um sich an die wechselnden Situationen zu gewöhnen." Sehr wahrscheinlich wird die Neu-Biathletin deshalb erst einmal wieder aus dem Weltcup-Team verschwinden, auch um dem Rummel bei den beiden Heimrennen im neuen Jahr in Oberhof und Ruhpolding aus dem Weg zu gehen.

Spaß und Motivation

Evi Sachenbacher-Stehle steht als Galionsfigur für die von DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller durch den Rücktritt von Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner angeschobene Diskussion um die Durchlässigkeit im Biathlon-Langlauf-Bereich.

"Prinzipiell", sagt die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel, "haben wir unser Training im Sommer gemacht, so wie wir es immer gemacht haben. Wir haben uns nicht daran gestört, was von Außen noch reinkommt."

Frohnatur Sachenbacher-Stehle ist längst im Biathlon-Team angekommen. "Die Evi hat 'ne Riesenfreude dran. Die ist topmotiviert, der macht es super viel Spaß. Etwas besseres kann doch unserem Sport gar nicht passieren. Dann ist es egal, ob es eine Langläuferin, eine Biathletin oder wer auch immer ist", sagt Miriam Gössner.

"Wir haben auch von der Evi lernen können", meint Tina Bachmann. Die prominente Kollegin habe sie mit ihren Fragen "schon mal des öfteren zum Nachdenken und auch einen Schritt nach vorne gebracht. Da haben wir gegenseitig super profitiert."

Auf die kleinen Dinge achten

Vor allem das kleine Biathlon-Einmaleins hat die Langläuferin immer wieder abgefragt. "Das sind so Basics, die sind so eingeschliffen, über die denken wir nicht mehr nach. Und dann werden wir mal wieder daran erinnert, wie das eigentlich geht", erläutert Bachmann.

Die ersten Weltcup-Rennen hat sich Evi Sachenbacher-Stehle im Fernsehen angeschaut - aus einem ganz anderen Blickwinkel als in der Vergangenheit. "Wer", sagt sie "atmet wie oft zwischen den einzelnen Schüssen? Wie sind die Abläufe? Wer macht was auf der Strecke oder am Schießstand? Das alles sind Dinge, auf die ich bis vor Kurzem natürlich nie geachtet habe. Jetzt schon."

Und im Training daheim in Ruhpolding hat sie noch einmal für den Wettkampf geprobt. "Ich bin also bewusst schneller an den Schießstand herangelaufen, um noch einmal die Situation im Rennen zu simulieren."

Der Biathlon-Kalender im Überblick