Sorgen um Biathletin Miriam Gössner

SID
Nach dem Rücktritt von Magdalena Neuner ist Miriam Gössner das Gesicht des deutschen Biathlons
© Getty

Biathlon-Weltmeisterin Miriam Gössner schlägt sich wieder einmal mit gesundheitlichen Problemen herum, eine optimale Vorbereitung auf den Weltcup-Winter scheint gefährdet.

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Ein Infekt, eine komplizierte Behandlung der Zähne und des Kiefers, großer Gewichtsverlust - die 22-Jährige strotzt nicht gerade vor Kraft und fehlte vor ein paar Tagen auch bei den deutschen Meisterschaften.

Sorgen um Gössner, nach dem Rücktritt von Superstar Magdalena Neuner das Gesicht der deutschen Biathletinnen, scheinen angebracht. Auch wenn das Umfeld Optimismus verbreitet. Bundestrainer Ricco Groß meinte: "Miriam hat ihre Ernährung umgestellt und überzeugte mich durch gute Trainingsleistungen im Sommer zu Hause und beim Trainingslager in Osttirol."

Der viermalige Olympiasieger Groß nominierte Gössner, Staffel-Weltmeisterin von 2011 und 2012, für den ersten Schneelehrgang. Der beginnt am kommenden Mittwoch in Ramsau. Mit dabei im neunköpfigen Frauenteam sind auch die zweimalige Olympiasiegerin Andrea Henkel und die vom Langlauf zu den Zweikämpfern gewechselte Evi Sachenbacher-Stehle.

In zwei Wochen voll trainieren

Gössners Heimcoach Bernhard Kröll sieht den Vorbereitungsplan seiner Topathletin ebenfalls nicht in Gefahr. "In zwei Wochen kann Miriam wieder voll trainieren. Sie ist professioneller geworden. Sie plant ihre Termine besser, damit das Training nicht leidet", meinte er.

Gössner, die sich als 14-Jährige beim Skifahren durch eine Slalomstange mehrere Zähne ausschlug und deshalb die alpine Laufbahn beendete, präsentierte sich im Vorjahr als Stehaufmännchen. Im August 2012 fuhr die Blondine mit schlimmen Bauchschmerzen ins Krankenhaus - und landete sofort auf dem OP-Tisch.

Der Darm hatte sich gelöst und verschlungen, es bestand Lebensgefahr. Drei Monate später beim Weltcup-Auftakt in Schweden stürmte sie mit Laufbestzeit auf das Podest.

Krankenakte füllt sich

Auch in diesem Sommer füllte sich die Krankenakte der Olympiazweiten mit der Skilanglauf-Staffel. "Miriam plagte sich mit einem Infekt und hätte sowieso nur geschwächt antreten können. Sie nutzte deshalb die Zeit, um sich ihre Zähne in Ordnung bringen zu lassen", nannte Groß den Grund für Gössners DM-Absage.

Bei den leidigen Behandlungen mussten letztendlich auch die Kieferknochen stabilisiert werden.

Für Groß ist die Zollbeamtin aus Garmisch-Partenkirchen nicht nur für die WM im Februar 2013 in Nove Mesto eine feste Größe, sondern vor allem auch für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.

"Miriams läuferisches Potenzial ist riesig, deshalb half sie ja auch bei den Spielen 2010 in Vancouver bei den Langläuferinnen aus. Inzwischen hat sie sich im Schießen bemerkenswert verbessert, wurde nicht zufällig schon zweimal Weltmeisterin", sagte Groß und schiebt Zweifel am Gesundheitszustand von Gössner beiseite: "Ich glaube, wir werden an ihr noch unsere Freude haben."