Traum von kleiner Kugel ganz nah

SID
Viktoria Rebensburg baute durch ihren Sieg ihre Führung in der Diziplinen-Wertung aus
© Getty

Viktoria Rebensburg sollte schon mal Platz auf ihrer Fensterbank schaffen. Die Olympiasiegerin wird, wenn der Saison-Endspurt für sie so weitergeht wie in Ofterschwang, schon bald neben ihrer Goldmedaille von Vancouver und der kleinen Kristallkugel aus dem Vorjahr die nächste Trophäe in ihrer Wohnung platzieren können.

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Nur einen Tag nach ihrem Erfolg im Allgäu hat die 22 Jahre alte Sportlerin vom SC Kreuth auch den zweiten Riesenslalom beim Heim-Weltcup gewonnen. Der erneute Gewinn des Riesenslalom-Weltcups ist wieder ganz nah gerückt.

"Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals schon zwei Siege geglückt sind. Meistens habe ich mich beim ersten so gefreut, dass es sich danach nicht mehr ausging", sagte sie und lachte vor Glück.

Verneigt sie sich vor Ofterschwanger Horn

So glücklich und gelöst wie beim Heim-Weltcup hat man Rebensburg in dieser Saison schon lange nicht mehr gesehen. Nach ihrem zweiten Saisonsieg im Riesenslalom am Freitag verneigte sie sich vor dem Ofterschwanger Horn und küsste den von der Sonne aufgeweichten Schnee.

Tags darauf ließ sie sich von den 8.000 Zuschauern feiern, während aus den Stadionboxen der Schlagerhit "So sehen Sieger aus" dröhnte.

Vonn: "Sie kann eine ganz große Konkurrentin werden"

Die Kreutherin siegte am Samstag mit einer Gesamtzeit von 2:28,99 Minuten. Lindsey Vonn belegte den zweiten Platz (0,26 Sekunden Rückstand) vor der Slowenin Tina Maze (0,39).

Mit den Weltcup-Siegen fünf und sechs ihrer Karriere baute Rebensburg zwei Rennen vor dem Saisonende ihre Führung in der Riesenslalomwertung aus. Im Kampf um die kleine Kristallkugel führt sie jetzt bei noch zwei ausstehenden Rennen mit 135 Punkten vor Vonn. "Vicky ist super gefahren, ich bin stolz auf sie.

Sie kann eine ganz große Konkurrentin im Gesamtweltcup werden", sagte die Amerikanerin, die in dieser Wertung fast uneinholbar mit 1.708 Punkten vor Maze (1214) an der Spitze liegt.

Maria Höfl-Riesch schied aus

Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch schied auf der technisch anspruchsvollen, welligen Strecke wie bereits am Vortag nach einem Fahrfehler aus. Sie hatte ebenso wie Lena Dürr ein Tor verpasst.

Veronique Hronek kam dagegen ins Ziel und fuhr auf Rang 17. "Das ist total bitter, weil ich im Riesenslalom eigentlich ganz gut drauf bin", erklärte Höfl-Riesch. "Aber ich bin ja nicht die Einzige, die an dieser Stelle raus ist."

Maier kritisiert Teamleistung

Für den Alpindirektor des Deutschen Ski-Verbandes (DSV), Wolfgang Maier kann das keine Entschuldigung sein. "Ich bin schon ein bisschen genervt", sagte er.

"Bei der Besichtigung wurde darauf hingewiesen, dass diese Stelle nicht einfach zu fahren ist. Da muss man auch ein bisschen selbstkritisch sein." Ohnehin habe sich das DSV-Team nicht so präsentiert, wie er es sich vorstellt.

Bei einem Heim-Weltcup müsse das Ziel sein, mehrere Fahrerinnen in den Top 15 zu haben. "Sieg hin oder her. Für Vicky ist das natürlich super, aber wir waren an beiden Tagen insgesamt taktisch nicht clever genug."

Am Sonntag wollen es die DSV-Damen beim Slalom (10 Uhr) besser machen. "Fürs Selbstvertrauen ist es besser, wenn man vorher ein gutes Ergebnis erzielt hat - das sieht man an Vicky", meinte Höfl-Riesch. "Aber das Ausscheiden heute hat mit dem Slalom nichts zu tun."

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