Viktoria Rebensburg gewinnt kleine Kristallkugel

SID
Viktoria Rebensburg konnte sich in Schladming die Riesenslalom-Gesamwertung sichern
© Getty

Als Viktoria Rebensburg vor den Fotografen die kleine Kristallkugel unter dem blauen Himmel von Schladming sanft küsste, war das das perfekte Schlussbild ihrer bisher besten Weltcup-Saison der Karriere.

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Die 22 Jahre alte Ski-Rennläuferin holte sich am Sonntag beim Weltcup-Finale nicht nur ihren fünften Saisonsieg, sondern auch zum zweiten Mal in Folge den Triumph im Riesenslalom-Weltcup. "Das war ein traumhaftes Ende einer wunderschönen Saison", sagte Rebensburg.

Noch nie hatte die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 so viele Rennen in einem Winter für sich entscheiden können. Vor allem ihre Bilanz zum Ende der Saison ist beeindruckend. Sie gewann am Donnerstag nicht nur ihren ersten Super G beim Weltcup-Finale in Schladming, sondern auch drei der vergangenen vier Riesentorläufe und hat damit bisher acht Weltcup-Siege errungen.

Höfl-Riesch scheidet zum Saisonabschluss aus

Auch am Sonntag fuhr sie im extrem steilen Zielhang wieder die beste Zeit und gewann mit 0,64 Sekunden vor der Österreicherin Anna Fennniger und Tessa Worley aus Frankreich (1,55 Sekunden zurück). "Man hat gesehen, dass ich noch genügend Kraft habe", sagte Rebensburg und lächelte glücklich.

Gut gelaunt, aber nicht vollauf zufrieden war Felix Neureuther nach seinem zweiten Platz im Slalom am Sonntag. Um 0,30 Sekunden musste sich der 27-Jährige am Ende dem Schweden Andre Myhrer, der sich damit auch den Sieg im Disziplinen-Weltcup sicherte, geschlagen geben.

"Ich hätte natürlich gerne gewonnen, aber Andre ist heute saustark gefahren", sagte Neureuther. Den deutschen Erfolg am Sonntag komplettierte Fritz Dopfer mit seinem vierten Rang. "Das ist ein versöhnlicher Abschluss", sagten beide hinterher und ein weiterer Beleg für den Aufschwung bei den deutschen Männern, die in der Nationenwertung seit 13 Jahren nicht mehr so viele Punkte gewinnen konnten.

Weniger erfolgreich war das Saisonende dagegen für Doppel-Olympiaisiegerin Maria Höfl-Riesch. Sie schied im Riesenslalom bereits zum vierten Mal in Folge aus. "Das genügt nicht meinen Ansprüchen", hatte die 27-Jährige bereits nach dem achten Platz am Samstag gesagt.

Rebensburg wird in diesem Winter weiterfahren und trainieren

Der Winter verlief für die Gesamt-Weltcupsiegerin der vergangenen Saison irgendwie komisch. Sie gewann zwar drei Rennen, stand als einzige Rennläuferin in allen fünf Disziplinen auf dem Podest und kam im Endklassement auf Rang drei, konnte aber zu keiner Zeit mit der Gesamtsiegerin Lindsey Vonn mithalten. "Ich muss vieles im Hinblick auf die neue Saison ändern", sagte Höfl-Riesch vielsagend, "und das werde ich im Sommer tun."

Rebensburg wird sofort mit der Vorbereitung beginnen. Sie hat noch nicht genug von diesem Winter, wenn es jetzt schon mal so gut läuft. Sie fährt weiter. Am Montag macht sich die Sportlerin vom SC Kreuth schon auf ins französische Megève, wo die Weltmeisterschaften der Zollbeamten anstehen. Die Kreutherin ist von Beruf Zollwachtmeisterin. Anschließend will sie noch bei den Deutschen Meisterschaften im Slalom starten.

Erst danach wird sie sich ein paar Tage der Ruhe gönnen, bevor sie die neuen, längeren und weniger taillierten Ski für den nächsten Winter testet. Auf einen längeren Urlaub verzichtet sie aber komplett. Sie möchte stattdessen von Mitte April bis Mitte Mai noch mal auf Schnee trainieren.

Freies Fahren und Stangentraining stehen auf dem Programm. "Ich möchte meine Technik weiter stabilisieren", sagte Rebensburg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. "Und das kann ich zu diesem Zeitpunkt noch besser als im Sommer."

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