Kombinierer ohne Audienz beim König

SID
Björn Kircheisen war in Oslo als Zweiter in den Skilanglauf gegangen
© Getty

Bundestrainer Hermann Weinbuch versuchte es mit Galgenhumor: "Das soll ja nicht zur Gewohnheit werden. Der Besuch beim König muss etwas Besonderes bleiben - und die Jungs waren alle schon mal da." Dem Sieger beim Weltcup der Kombinierer in Oslo winkt ein besonderes Geschenk. Er darf in die Ehrenloge zu Norwegens König Harald V.

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Die deutschen Kombinierer lieferten beim vorletzten Rennen der Saison zwar ein gutes Mannschaftsergebnis ab, doch am Ende gratulierte die Königliche Hoheit dem Japaner Akito Watabe zu dessen Start-Ziel-Sieg.

Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) wurde Fünfter, Weltmeister Eric Frenzel (Oberwiesenthal) kam als Sechster ins Ziel, Vizeweltmeister Tino Edelmann belegte Rang sieben. "Mit etwas mehr Glück hätte es auch zum Podium gereicht", sagte Weinbuch.

Edelmann nach Springen Zweiter

Beste Chancen auf eine Audienz beim König hatte nach dem Springen vor allem der Thüringer Edelmann, der als Zweiter mit einem Rückstand von 20 Sekunden auf Watabe in den Skilanglauf startete.

Doch der nasse Schnee ging an die Substanz. "Ein zweiter Platz nach dem Springen hört sich gut an, aber man muss das in Relation setzen. Hinter mir gab es eine richtig starke Laufgruppe, auf den Zug konnte ich nicht aufspringen", erklärte Edelmann.

Mit den Bedingungen kämpfte auch der beste Deutsche. "Ich habe einen sehr guten Sprung gemacht. In der Strecke war es sehr nass, das macht es den Technikern nicht einfach", sagte Kircheisen, der mit Platz fünf "sehr zufrieden" war.

Hinter Watabe besiegte der Norweger Mikko Kokslien den Österreicher Bernhard Gruber im Sprint um Platz zwei. Watabe vertagte durch seinen vierten Saisonsieg auch die Entscheidung um den Gesamtweltcup. Allerdings hat der Japaner als Zweiter vor dem letzten Saisonrennen am Samstag 72 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter und Olympiasieger Jason Lamy Chappuis aus Frankreich. "Morgen werde ich ihn aber wieder schlagen. Die Chancen auf den Gesamtweltcup stehen für mich 50:50", befand Watabe.

Skispringerinnen ohne Podest

Angreifen wollen auch die Deutschen wieder, wenn zum Saisonfinale zwei Sprünge und 15 Kilometer zu absolvieren sind. "Das ist einfach die Königsdisziplin, damit sind wir groß geworden - und dahin sollten wir auch zurück", sagte Kircheisen.

Und auch Edelmann glaubt noch an den Besuch in der royalen Loge: "Das ist von jedem hier der Traum. Morgen werden noch mal die letzten Körner rausgeholt."

Auch die deutschen Skispringerinnen haben die Podestplätze zum Saisonabschluss deutlich verpasst. Ulrike Gräßler (Klingenthal) belegte Platz sieben. Die Vizeweltmeisterin von 2009 erreichte damit Platz vier des Gesamtklassements.

"Irgendwer musste ja Vierte werden, und ich war es in dieser Saison leider häufig genug." Für die Skispringerinnen war es die Premierensaison im Weltcup. Überlegene Siegerin in Oslo war einmal mehr Sarah Hendrickson aus den USA.

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