Magdalena Neuner gewinnt ihren letzten Sprint

SID
Magdalena Neuner bereitet sich bei ihrem letzten Sprintwettbewerb auf das Schießen vor
© Getty

Biathlon-Königin Magdalena Neuner strahlte nach ihrem perfekten Auftakt zum Finale ihrer einzigartigen Karriere in der sibirischen Abendsonne und genoss die Siegerrunde auf dem Rentierschlitten. Mit zwei Schießfehlern aber auch einer läuferisch erneut überragenden Leistung gewann die Weltmeisterin in Chanty-Mansijsk den letzten Sprint ihrer Karriere.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ihr großer Traum, der Gewinn des Gesamtweltcups, dürfte nach dieser Gala-Vorstellung nur noch Formsache sein. "Es ist das, was ich mir gewünscht habe. In den letzten Rennen Spaß haben und erfolgreich sein. Das war ein guter Anfang", sagte Neuner nach dem achten Sieg im zehnten Rennen über die 7,5 Kilometer der Saison.

Stolz präsentierte Neuner die kleine Kristallkugel als beste Sprinterin des Winters, am Sonntag will sie auch die große Kugel in den Himmel recken: "Ich habe ein bisserl gerechnet. Die Chancen stehen jetzt extrem gut."

Blick ins Seelenleben

Zwei Rennen vor dem Ende der Saison und ihrer Karriere liegt Neuner 44 Punkte Vorsprung vor der im Sprint drittplatzierten Darja Domratschewa aus Weißrussland. Wita Semerenko (Ukraine), die mit 3,2 Sekunden Rückstand auf Neuner auf Platz zwei lief, leistete sogar noch Schützenhilfe. Andrea Henkel lief als Sechste ebenfalls in die Top Ten.

Bei aller Freude über den Sieg gewährte Neuner auch einen Blick in ihr Seelenleben. Dass sie in Russland so kraftvoll laufen kann, liegt auch daran, dass die Heim-WM in Ruhpolding vorbei ist. "Erst in Chanty kehrte so ein bisschen Ruhe ein. Es waren extreme letzte Wochen mit wahnsinnigem Druck und brutaler Anspannung", sagte Neuner.

Die Konkurrenz gibt sich jedenfalls schon geschlagen. "Im Gesamtweltcup wird nicht mehr viel passieren", sagte Domratschewas Trainer Klaus Siebert im ZDF: "Die zwei Streichergebnisse sind ja auch zugunsten von Magdalena und sie hat das auch verdient."

Chanty ist Peiffers Ding

Rundum zufrieden war auch Arnd Peiffer, der seinen zweiten Platz hinter Frankreichs Dreifach-Weltmeister Martin Fourcade noch bei strahlendem Sonnenschein genoss. "Von Fourcade kann man sich schon mal schlagen lassen. Ich bin froh, wieder auf dem Podest zu stehen. Chanty ist einfach mein Ding", sagte der 24-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld.

Im vergangenen Jahr war Peiffer in Sibirien Weltmeister im Sprint geworden. Nach zehn Kilometern und einem Schießfehler war Peiffer nur 5,3 Sekunden langsamer als Fourcade. Den dritten Platz belegte der ebenfalls am Schießstand fehlerfreie Schwede Fredrik Lindström mit 6,7 Sekunden Rückstand.

Die weiteren sieben deutschen Starter verpassten einen Platz unter den besten Zehn teilweise deutlich. Andreas Birnbacher (Schleching) wurde mit zwei Fehlern 21., der läuferisch schwache Michael Greis (Nesselwang) belegte trotz fehlerfreier Vorstellung am Schießstand nur Platz 26.

Der Biathlon-Kalender 2012

 

Artikel und Videos zum Thema