Hüfner holt Gold, Staffel-Team ebenfalls

SID
Tatjana Hüfner jubelt beim Zieleinlauf. Die Titelverteidigung ist perfekt
© Getty

Rodlerin Tatjana Hüfner hat bei der Heim-Weltmeisterschaft im sächsischen Altenberg ihren Titel verteidigt. Auch im Team-Staffelrennen waren die Deutschen erfolgreich.

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Vier Goldmedaillen angepeilt, drei gewonnen - die deutschen Rodler haben bei der Heim-Weltmeisterschaft in Altenberg ein fast perfektes Wochenende erlebt. Felix Loch und Tatjana Hüfner feierten Siege im Einzel und gewannen auch gemeinsam in der Team-Staffel.

Dass das von Bundestrainer Norbert Loch ausgegebene Ziel von viermal Gold nicht erreicht wurde, störte am Ende selbst ihn nicht mehr: "Ich bin sehr zufrieden und stolz auf das Team."

Norbert Loch musste besonders am Sonntag zittern. Denn nach dem ersten Durchgang der Frauen sah es noch so aus, als würde der Russin Tatiana Ivanova eine kleine Sensation gelingen.

Die 20-Jährige war trotz eines gebrochenen rechten Mittelfingers zwischenzeitlich auf Platz eins gefahren und weckte den Ehrgeiz von Topfavoritin Tatjana Hüfner. "Ich war angestachelt nach dem ersten Lauf", sagte Hüfner. Im zweiten Durchgang konterte sie und siegte letztlich mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Ivanova.

Loch: "Es war ein Traum"

"Die letzten Tage war ich schon ein bisschen nervös. Jetzt vor dieser Kulisse zu gewinnen, ist einfach gigantisch", sagte Hüfner. Insgesamt waren 15.000 Zuschauer zur WM nach Altenberg gekommen.

6.000 Zuschauer hatten am Sonntag entlang der Kunsteisbahn zugesehen, als die 28-Jährige ihren Titel verteidigte und bereits zum vierten Mal eine Weltmeisterschaft gewann. Doch nicht nur sie hatte Grund zur Freude. "Ich habe gehofft, dass Bronze noch drin ist. Dass es am Ende gereicht hat, ist einfach nur geil", sagte Natalie Geisenberger nach ihrem dritten Platz.

Auch Felix Loch sprach nach seinem Sieg von einem unglaublichen Erfolg: "Es war ein Traum. Wunderbares Wetter, meine gesamte Familie und meine Freundin Lisa an der Bahn, eine tolle Kulisse und am Ende die Goldmedaille."

Besonderes dankte der 22-Jährige Rodel-Legende Georg Hackl: "Wegen der eisigen Kälte dachten wir schon, dass ich nicht starten kann. Unser Material ist auf so niedrige Temperaturen nicht eingestellt. Doch dann kramte Georg Hackl in seiner Kiste und fand doch noch die passenden Schienen", sagte Loch und ergänzte: "Schorsch ist halt ein Zauberer."

WM-Sieg bei minus 17 Grad

Der entthronte Titelverteidiger Armin Zöggeler war mit der Wahl seines Materials zwar genauso zufrieden, kam aber letztlich nicht über einen dritten Platz hinter dem Russen Albert Demtschenko hinaus. Von einem Generationenwechsel wollte der 38-Jährige nach der Ablösung durch Loch nichts wissen: "Momentan fahre ich noch."

Von Zöggelers sechs WM-Titeln und 54 Weltcup-Siegen ist Loch zwar noch weit entfernt. Doch allein in diesem Winter hat sich der Führende im Gesamtklassement schon fünf Weltcupsiege erfahren, Zöggeler noch keinen.

Und auch in der WM-Statistik holt der Berchtesgadener auf. Der Erfolg in Altenberg bei Temperaturen von bis zu minus 17 Grad war bereits sein dritter WM-Titel im Einzel.

Nur bei den Doppelsitzern siegten keine deutschen Fahrer. Grund zum Feiern gab es dennoch. Denn Toni Eggert und Sascha Benecken gewannen bei ihrer zweiten WM-Teilnahme Silber und mussten sich nur den Österreichern Andreas und Wolfgang Linger geschlagen geben.

"Dass wir uns jetzt Vizeweltmeister nennen dürfen, ist unglaublich", sagte der 21-jährige Benecken. Ähnlich euphorisch war der Bundestrainer am Sonntag, als er Loch, Hüfner, Eggert und Benecken nach ihrem Erfolg in der Staffel zujubelte. Seine Zielvorgabe von vier Goldmedaillen hatte er da längst vergessen.

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