"Die WM war dauernd im Hinterkopf"

Von Interview: Christian Bernhard
Arnd Peiffer gewann in dieser Saison einen Sprint in Oberhof und den Verfolger am Holmenkollen
© Getty

Arnd Peiffer ist Deutschlands größte Biathlon-Hoffnung bei der am Donnerstag beginnenden Heim-WM in Ruhpolding. Im Interview spricht der 24-Jährige über die spezielle Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt und verrät, ob er sich einen Abstecher zu den Langläufern vorstellen könnte.

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SPOX: Herr Peiffer, die Heim-WM steht vor der Tür. Gab es Besonderheiten in der Vorbereitung auf dieses Highlight?

Arnd Peiffer: Die Strecke in Ruhpolding ist speziell, da es viele steile Anstiege gibt. Daran haben wir besonders im Technikteil gearbeitet. Wir haben dieses Jahr auch in Sachen Trainingsplanung ein paar Sachen anders gemacht und mehr Intensitäten eingestreut: Viele kurze, intensive Abschnitte innerhalb der Einheiten. Wir hatten die WM dauernd im Hinterkopf und haben uns speziell darauf vorbereitet. Unser Fokus lag ganz klar auf der Heim-WM.

SPOX: Auf was haben Sie in diesem Jahr Ihren Fokus gelegt?

Peiffer: Wir haben an der Technik gefeilt, besonders mit Fritz Fischer. Und wir haben im Training versucht, öfter im roten Bereich zu laufen. Im Massenstart gibt es ja immer wieder Situationen, in denen man mit kurzen Zwischensprints eine Lücke schließen muss. Ziel war es dorthin zu kommen, dass wir nach den Zwischensprints nichts von der Lauffähigkeit einbüßen und normal mitlaufen können. Ich bin gespannt, ob das so funktioniert.

SPOX: Durch solche Zwischensprints ändert sich auch das Anlaufen Richtung Schießstand.

Peiffer: Auf jeden Fall. Da ist es natürlich schwierig, noch eine gute Schießleistung zu bringen. Auch daran haben wir gearbeitet.

SPOX: Gab es auch Änderungen im Schießtraining?

Peiffer: Ganz klar. Wir haben ganz schnelle Runden absolviert, um unter Höchstbelastung zum Skistand zu kommen. Das Schießen unter Höchstbelastung ist eine Gewöhnungssache, dahingehend haben wir uns weiterentwickelt. Die Schießzeit ist bei mir auch immer ein Thema. Da bin ich dabei, mich Schritt für Schritt zu steigern. Da kann man nicht zu viel auf einmal machen, das ist viel Arbeit, um ein paar Sekunden rauszuholen.

SPOX: Ihr Kontrahent Tarjei Bö hat angekündigt, sich auch bei den Langläufern versuchen zu wollen. Wäre das auch was für Sie?

Peiffer: Ich sag mal so: Zur Vorbereitung ein FIS-Rennen laufen, würde ich machen. Aber im Weltcup zu laufen, ist ja auch schwierig. Die Langläufer haben ja auch nur eine gewisse Anzahl an Plätzen, die brauchen uns Biathleten nicht, denn sie haben selbst eine starke Mannschaft. Grundsätzlich hätte ich schon mal Lust, aber mein Fokus liegt im Moment natürlich auf Biathlon. Da brauche ich erstmal noch keine neuen Herausforderungen, denn es gibt noch viel zu tun und viel zu erreichen.

SPOX: Denkt man sich da manchmal: Schon wieder so eine verrückte Idee eines Norwegers?

Peiffer: Die Norweger sind ja bekannt dafür, dass sie ein bisschen über die Grenzen hinausschauen. Aber warum auch nicht? Wenn die Möglichkeiten da sind, wäre ich auch offen.

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