Schmitt schließt schnelles Karriereende nicht aus

SID
Martin Schmitt wurde in seiner bisherigen Karriere viermal Weltmeister
© Getty

Die neuen Vorflieger Richard Freitag und Severin Freund verpassten im windigen Sapporo das Podest, Geburtstagskind Martin Schmitt sinnierte derweil in der Heimat über ein mögliches Karriereende.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Ich will auch nächste Saison weitermachen. Voraussetzung ist, dass mein Knie hält", zitierte die "Bild-Zeitung" den am Sonntag 34 Jahre alt gewordenen Schmitt: "Wenn ich allerdings im Frühjahr oder Sommer merke, dass es wegen des Knies nicht geht, werde ich schnell meine Konsequenzen ziehen."

Den Routinier aus Furtwangen kämpft seit dem Sommer mit Problemen im Knie. Nach seinem vorzeitigen Aus bei der Vierschanzentournee hatte Teamarzt Mark Dorfmüller eine Ansatzreizung der Quadrizepssehne diagnostiziert. Schmitt hofft nun, bei der Team Tour Mitte Februar wieder in den Weltcup zurückzukehren.

Eigentlich hätte er schon in Sapporo schon wieder zur Mannschaft gehören sollen, wo Freitag bei zwei Siegen des Japaners Diaiki Ito mit den Plätzen acht und sechs die deutsche Fahne hochhält. "Das Knie bessert sich zwar, aber auf die Schanze darf ich frühestens nächste Woche wieder", schrieb Schmitt auf seiner Internetseite: "Das bedeutet für mich weiter viel Physiotherapie, Stabilisationstraining und vor allem Geduld haben."

Severin Freund nah am Sturz

Geduld war auch beim Fernost-Ausflug nach Sapporo gefragt, unberechenbarer Seitenwind wirbelte die Konkurrenz immer wieder durcheinander. Freitag fiel im ersten Springen vom fünften auf den achten Platz zurück, einen Tag später von Rang zwei auf Rang sechs. "

Die Spitze ist sehr stark, da muss man immer gute Sprünge zeigen. Das ist nicht gelungen", sagte der 20-Jährige aus Aue. Im Gesamtweltcup, wo Andreas Kofler deutlich führt, fiel Freitag auf Platz sechs zurück.

Ein Wochenende zum Vergessen erwischte Severin Freund - und das ausgerechnet an der Stelle seines ersten Weltcup-Sieges. Mit Platz 36 im zweiten Springen verpasste der Bayer aus Rastbüchl zum ersten Mal in dieser Saison das Finale.

"Ich kann das selbst nicht erklären", sagte Freund nach seinem turbulenten Sprung auf 106 Meter, bei dem er fast gestürzt wäre. "Der Sprung fühlte sich eigentlich gut an, doch dann hat es mich im Flug ziemlich zernommen."

Blick nach Willingen gerichtet

Freund, für den es am Vortag auch nur zu Platz 27 gereicht hatte, ließ sich wie immer äußerlich nichts anmerken.

"Solche Tage gibt es eben im Skispringen immer mal", sagte der 23-Jährige. Ein gemütlicher Mannschaftsabend vor dem Rückflug nach Europa sollte Freund noch vor Ort auf andere Gedanken bringen.

Die psychologischen Fähigkeiten von Zimmerkollege Freitag sind jedenfalls nicht gefragt. "Sevi rafft sich schon selbst wieder auf", sagte der Sachse. Der Blick dürfte schon auf die am 10. Februar in Willingen beginnende Team Tour gerichtet sein.

Dort feierte Freund im vergangenen Jahr seinen zweiten Weltcup-Sieg. Einen Absturz wie in Sapporo soll es auf der Mühlenkopfschanze nicht geben.

Die Skisprung-Saison auf einen Blick

Artikel und Videos zum Thema