Rießle stürzt, Pittin macht den Hattrick perfekt

SID
Fabian Rießle brachte sich durch einen Sturz um seine Siegchancen
© Getty

Erst fehlten Fabian Rießle nur ein paar Millimeter zum Sieg, dann stürzte er beim Springen. Der 21-Jährige Kombinierer erlebte im französischen Alpendorf Chaux-Neuve ein Wechselbad der Gefühle.

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Nach seinem zweiten dritten Platz binnen 24 Stunden am Samstag kostete ihn eine Unachtsamkeit am Sonntag den möglichen Triumph. Er blieb unverletzt, trat aber zum Langlauf nicht mehr an. Der Italiener Alessandro Pittin feierte unterdessen einen grandiosen Sieg-Hattrick binnen 48 Stunden.

"Fabian hätte mit Pittin um den Sieg fighten können. Aber er war beim Springen überrascht, dass er so weit geflogen ist, ist dann aus großer Höhe runtergefallen und dann vor der Sturzlinie noch in den Schnee gekommen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch nach der missglückten Landung von Rießle bei 113,5 Metern der Nachrichtenagentur "dapd": "Aber definitiv ist bei ihm hier in Frankreich der Knoten geplatzt."

0,1 Sekunden fehlen zum Sieg

Am Samstag hatte ihm beim besten Weltcup-Resultat seiner Karriere gerade einmal die Winzigkeit von 0,1 Sekunden zum Sieg gefehlt, der die Nase nach Auswertung des Zielfotos vor dem Lokalmatadoren und Olympiasieger Jason Lamy Chappuis hatte. Am Freitag war Pittin als erster italienischer Weltcup-Sieger bereits in die Geschichtsbücher gelaufen. Und am Sonntag machte er mit der italienischen Flagge in der Hand nach einem einsamen Rennen seinen Dreifachsieg perfekt: "Endlich gut gesprungen, super gelaufen. Hier hat einfach alles gepasst."

Weltmeister Eric Frenzel landete beim letzten Wettbewerb mit 19,0 Sekunden Rückstand als bester Deutscher auf Platz fünf: "Das ist wenigstens mal ein Resultat, das in Ordnung ist." Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) hatte es am Samstag als Sechster ebenfalls noch unter die besten Zehn geschafft.

Vize-Weltmeister Tino Edelmann (Zella-Mehlis), der nach dem Springen noch auf den Plätzen zwei uns eins gelegen hatte, musste sich dagegen nach enttäuschenden Leistungen in der Loipe mit den Plätzen 14 und 13 begnügen.

Rießle überzeugt alle

Großes Thema im deutschen Team war aber Rießle.

"Ich habe versucht mitzuschwimmen und dann in der Schlussrunde richtig Gas zu geben. Das ist voll aufgegangen", sagte Rießle nach seinem dritten Platz und lächelte dabei schon wie ein Sieger. Dabei wusste er auf den letzten Metern gar nicht mehr, wie ihm geschah: "Auf einmal war ich Dritter, dann Zweiter und am Ende wieder Dritter."

Geht es nach Weinbuch, dauert es bis zum ersten Sieg von Rießle nicht mehr lange: "Fabian hat mich auf den letzten Kilometern begeistert, wie er da nach vorne gekommen ist", lobte Weinbuch: "Er hat gegen große Namen dagegen gehalten und hat die reelle Chance, sie zu schlagen."

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