Didier Cuche gewinnt erneut

SID
Didier Cuche feierte in Garmisch-Partenkirchen seinen 20. Weltcuperfolg seiner Karriere
© Getty

Didier Cuche hat nach seiner Rücktrittsankündigung auch die zweite Abfahrt in Folge gewonnen.

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Nach seinem Sieg in Kitzbühel war der Schweizer auch am Samstag bei der wegen starken Nebels verkürzten Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen nicht zu schlagen und holte sich den 20. Weltcup-Sieg seiner Karriere.

Mit 0,27 Sekunden Rückstand belegte der kanadische Abfahrts-Weltmeister von 2011, Erik Guay, auf seiner Lieblingsstrecke den zweiten Platz. Auf den dritten Rang fuhr der Österreicher Hannes Reichelt (0,30 Sekunden zurück).

"In meinem Alter kommen mir die Sprintabfahrten wohl entgegen", sagte der 37 Jahre alte Cuche mit einem Augenzwinkern. Der Start der Kandahar-Abfahrt wurde 385 Höhenmetern nach unten verlegt - dorthin, wo am Sonntag auch der Super G beginnt.

Keppler wird für Risiko nicht belohnt

Als Bester von nur zwei gestarteten Deutschen kam Andreas Sander vom SC Ennepetal auf den 21. Platz und war "mit dem Ergebnis und der Fahrt zufrieden", wie er bekannte.

Ausgeschieden ist dagegen der beste deutsche Abfahrer, Stephan Keppler. "Ich bin für mein Risiko nicht belohnt worden", sagte der Ebinger nach dem Rennen. Der 28-Jährige hatte eine sehr enge Linie gewählt. "Wenn ich vorne mitfahren will, muss ich vollstes Risiko gehen", sagte der Achte von Kitzbühel. Dann gelte eben: "Es geht gut oder ich fliege raus."

Traumwandlerisch sicher auf seinen Skiern bewegt sich derweil der Neuenburger Cuche nach den aufregenden Tagen von Kitzbühel. In den Tiroler Alpen hatte er nicht nur als erster Fahrer den historischen fünften Abfahrtssieg auf der Streif geholt, sondern kündigte zudem an, dass er am Saisonende aufhören werde.

"Seitdem fahre ich irgendwie befreiter", sagte Cuche. Doch auch an ihm gingen die emotionalen Ereignisse während des Hahnenkammrennens nicht spurlos vorbei. "Ich war froh, dass ich mich danach einige Tage erholen konnte", sagte Cuche: "Ich war ziemlich platt."

Cuche erneut auf den Spuren von Klammer

Am Samstag war von seinem Erschöpfungszustand allerdings nichts mehr zu spüren. Cuche trotzte der eisigen und ruppigen Piste und fuhr mit viel Zug um die Stangen.

"Es war schwer mit den vielen Schlägen, aber mein Ski war wunderbar schnell", sagte Cuche. Nachdem er schon in Kitzbühel der österreichischen Ski-Legende Franz Klammer den Rekord entrissen hat, schickt sich der Neuenburger an, eine weitere Rekordmarke erringen zu können. Viermal hat er bisher den Abfahrts-Weltcup gewonnen.

Unterschriftensammlung für Cuche

Nach seinem Sieg in Garmisch hat er die Führung in dieser Wertung wieder von seinem Landsmann Beat Feuz übernommen und könnte am Ende der Saison mit Klammer gleichziehen, der bisher als einziger fünfmal die kleine Kugel für sich entschieden hat.

Aber vielleicht fährt Cuche ja nach dem Winter doch weiter. Das wünscht sich zumindest das Schweizer Boulevardblatt "Blick". Ein Redakteur sammelte Unterschriften bei den Fahrern im Ziel mit dem Hinweis: "Cuche muss bleiben." Es gab sogar Fahrer, die unterschrieben haben. "Aber das", sagte Cuche, "war sicherlich nicht ehrlich gemeint."

Der Weltcup-Stand in der Abfahrt

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