Teichmann: "Bin wieder auf Schlagdistanz"

SID
Axel Teichmann meldete sich mit seinem Erfolg in Oberhof in der Weltspitze zurück
© Getty

Der Heimsieg in Oberhof wirkte wie ein Befreiungsschlag. "Das ist der richtige Weg. Wir befinden uns in Schlagdistanz zur Weltspitze", verkündete Axel Teichmann.

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Schon nach der ersten Station der Tour de Ski war die Krise der deutschen Langlauf-Stars beendet. Und der sich gerne bärbeißig gebende Teichmann, der mit neuem Trainingskonzept und Biathlon-Coach Frank Ullrich als Berater in den Winter gestartet war, ging zur Attacke über.

"Nach zehn Jahren gehe ich einen völlig neuen Trainingsweg. Da braucht es Zeit, ehe jedes Rädchen greift. Trotz der vielen Negativ-Stories in letzter Wochen werden wir unseren Weg gehen. Auch wenn noch viele Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden müssen", sagte der zweimalige Weltmeister. Den 50. Sprintplatz von Tour-Etappe drei am Silvestertag hakte der Distanzläufer Teichmann als "kein Weltuntergang" ab.

Nicht einfach "ins Blaue" rennen

Der vor dem Tour-Start in der Weltcup-Rangliste nur an Position 77 geführte Thüringer war gemeinsam mit Jens Filbrich und Tobias Angerer aus dem langjährigen Konzept unter Trainer Cuno Schreyl ausgeschert, um sich in Eigenregie auf die Olympischen Spiele 2014 vorzubereiten.

Das schon leicht spöttisch als Ü-30-Gruppe bezeichnete Trio der nach Vancouver 2010 weitgehend erfolglosen ehemaligen Szene-Stars setzt auf gezieltes Höhentraining und die Erfahrung von Frank Ullrich.

"Wir wollten nicht einfach ins Blaue rennen. Frank Ullrich war unsere erste und einzige Adresse. Er hat den kleinen Nebenjob gerne angenommen", erzählte Axel Teichmann.

Ullrich hat nunmehr die Trainingspläne zumindest von Teichmann und Filbrich im Auge, steht als Olympiasieger und langjähriger Erfolgscoach der deutschen Biathlon-Männer als "kompetenter Mann mit vielen guten Tipps" zur Seite.

In Zukunft wieder Rennen dominieren

"Das der Sieg von Axel schon zum jetzigen Zeitpunkt kam, ist absolut überraschend", erzählte Ullrich als Beobachter des Teichmann-Sieges im 15-Kilometer-Klassikrennens in Oberhof. "Er hat ein Achtungssignal gesetzt, auf dem sich aufbauen lässt. Aber man kann jetzt nicht täglich solche Wunderdinge erwarten."

Für den in seiner Karriere oft von Krankheiten und Verletzungen in wichtigen Phasen zurückgeworfenen Axel Teichmann war der erste Weltcup-Triumph seit März 2009 "sehr, sehr wichtig.

Das ist ein Baustein eines großen Konstrukts." Der 32-Jährige kündigte mit neuem Selbstbewusstsein auch gleich das nächste große Ziel an: "Wir sehen bei dieser Tour de Ski, dass wir wieder mithalten können. Jetzt wollen wir Rennen auch über einen längeren Zeitraum wieder mitbestimmen, agieren statt nur zu reagieren."

Vom Gesamtsieg am Ende des beinharten Neun-Etappen-Rennens am 8. Januar auf der Alpe Cermis bei Cavalese aber spricht der Tour-Dritte von 2009 noch nicht. "Es gibt nur zwei Favoriten: Petter Northug und Dario Cologna", sagte der Vater von Töchterchen Selma, der im Juni zum zweiten Mal Papa wird. "Dahinter sehe ich eine große Gruppe mit der Chance auf einem Podiumsplatz. Und dazu zählen auch Angerer, Filbrich und Teichmann."

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