Deutsche Siegesserie gerissen

SID
Florian Graf belegte beim Weltcup in Nove Mesto den siebten Platz
© Getty

Weil die Mitfavoriten Andreas Birnbacher und Arnd Peiffer beim Schießen schluderten, ist die Siegesserie der deutschen Skijäger im Biathlon-Weltcup gerissen.

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Beim 20-Kilometer-Einzellauf in Nove Mesto feierte der Russe Andrej Makowejew dank fehlerfreiem Schießen den ersten großen Sieg seiner Karriere. Florian Graf wurde als bester Deutscher Siebter. Der in den drei Rennen zuvor zweimal siegreiche Birnbacher und der Oberhofer Sprintsieger Peiffer kamen dahinter auf den Rängen acht und neun auch noch in die Top Ten.

"Die zwei Fehler stehend habe ich leichtfertig verschossen", kommentierte Andreas Birnbacher kritisch. Der Schlechinger hätte beim Premieren-Weltcup im Wintersportzentrum Mährens ebenso in den Kampf um den Sieg eingreifen können, wie Weltmeister Arnd Peiffer, der gleich drei Schießziele verfehlte und entsprechende Strafminuten aufgebrummt bekam. "Ein, zwei Fehler kannst du dir vielleicht leisten. Mehr ist bei dieser Leistungsdichte nicht drin. Meine drei Fehler sind wirklich sehr ärgerlich. Zumal ich läuferisch sehr gut dabei war", erzählte der Niedersachse im Ziel.

Graf verliert Stock

Entsprechend analysierte Mark Kirchner knallhart: "Wir hatten den Podestplatz drauf, haben aber den einen oder anderen Fehler zu viel geschossen. Da ist noch Luft nach oben." Der Bundestrainer sprach am Ende aber trotzdem von einer "mannschaftlich guten Leistung. Und wir haben erneut gesehen, dass wir vom Läuferischen her aus eigener Kraft in der Lage sind, das Siegerpodest anzugreifen. Das ist psychologisch sehr wichtig. Nur müssen wir dafür eben besser schießen."

Obwohl er auf der Strecke einmal fast stürzte und eine knappe Runde mit einem Reservestock laufen musste, war im deutschen Team Newcomer Florian Graf am Ende der Fröhlichste. "Ich habe nur einen Fehler geschossen. Damit bin ich richtig gut zufrieden", sagte der Mann aus Eppenschlag im Bayerischen Wald, der sich bereits zum vierten Mal in dieser Saison in den Top Ten behauptete und als Siebter seinen bisherigen Weltcup-Rekord aus dem Dezember egalisierte. Nachdem ihm ein Rivale auf den Skistock getreten war, hatte Graf die dritte seiner fünf Laufrunden mit einem Behelfsstock absolviert und dort Zeit eingebüßt. Graf nahm das Missgeschick locker. "Das passiert und hat natürlich Zeit gekostet. Aber die Strecke war so tief und schwer. Viel schneller wäre ich auch sonst nicht gewesen."

Svendsen baut Gesamtführung aus

Der starke Schütze Andrej Makowejew, der erst im schon reiferen Biathlon-Alter von 29 Jahren auch läuferisch konkurrenzfähig geworden ist, feierte nicht nur seinen ersten Weltcup-Triumph sondern zugleich auch den ersten für Russlands Männer im aktuellen Winter. "Das war mein bisher schönster Sieg, aber es wird ganz sicher nicht mein letzter im Weltcup sein", kündigte der Mann aus Tjumen in Sibirien an. Dank seines zweiten Platzes vor Björn Ferry (Schweden) baute Doppel-Weltmeister Emil Hegle Svendsen (Norwegen/382 Punkte) seine Führung in der Gesamtwertung aus. Bester Deutscher in dieser Rangliste ist Birnbacher (331) als Vierter.

Im tschechischen Bergland bestreiten die Frauen am Freitag (14.30 Uhr) ihr Sprintrennen über 7,5 Kilometer. Dabei geht die viermalige Saisonsiegerin Magdalena Neuner mit dem Gelben Trikot der Führenden der Gesamtwertung an den Start.

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