Reichelt in Davos Zehnter, Northug dominiert

SID
Tom Reichelt holte in Davos die erste Top-Ten-Platzierung der deutschen Läufer in dieser Saison
© Getty

Tom Reichelt sorgte für das erste Top-10-Ergebnis des Winters, Katrin Zeller war nach Rang 15 "überglücklich": Die deutschen Skilangläufer haben in der Höhe von Davos einen kleinen Schritt aus ihrem Dauertief gemacht. "Das ist für uns ein gutes Ergebnis, mit dem wir leben können", sagte Bundestrainer Jochen Behle über das bislang beste Abschneiden seiner zuletzt leidgeprüften Schützlinge.

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Vor der Reise in den 1500 m hoch gelegenen Nobel-Skiort hatte Behle das Team noch in die Pflicht genommen. "Jetzt sollten Ergebnisse kommen", hatte der Coach gefordert. Allen voran Reichelt erfüllte die Vorgabe, wurde nach 30 km Zehnter und lief erstmals seit November 2008 wieder in die Top 10.

"Kurz vor Schluss hat es mich geschmissen, sonst wären noch zwei Plätze mehr drin gewesen", sagte Reichelt. Ebenfalls in die Punkte schafften es Jens Filbrich (Frankenhain) und der zweimalige Olympia-Zweite Axel Teichmann (Bad Lobenstein) auf den Plätzen 26 und 28.

Angerer nur 53.

Tobias Angerer musste sich mit über vier Minuten Rückstand mit Rang 53 begnügen. "Das war ein Kampf mit mir selbst und eine indiskutable Leistung", sagte der Bayer aus Vachendorf selbstkritisch.

Der WM-Dritte hatte sich wie die übrigen deutschen Distanzläufer eine Woche lang in St. Katharina auf die Höhe vorbereitet. Einzig die Sprint-Spezialisten, die in Davos erst am Sonntag zum Zuge kommen, waren ohne Höhenanpassung in die Schweiz gereist.

Überragender Sieger in 1:07:43,8 Stunden wurde Superstar Petter Northug (Norwegen), der 51,4 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Maurice Manificat hatte. Dritter wurde Lukas Bauer aus Tschechien.

Im Gesamtweltcup führt Doppel-Olympiasieger Northug mit 455 Punkten deutlich vor dem Schweizer Dario Cologna (286), der bei seinem Heimspiel nur 23. wurde.

Zeller mit bestem Saisonresultat

Katrin Zeller hatte zuvor mit ihrem besten Saisonresultat den von Behle geforderten Platz unter den Top 20 erreicht. "Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat. Es geht von Wettkampf zu Wettkampf besser", sagte die 32-Jährige aus Oberstdorf.

Im Ziel hatte Zeller 2:28,1 Minuten Rückstand auf Langlauf-Königin Marit Björgen (Norwegen), die den 49. Weltcupsieg ihrer Karriere feierte und am Sonntag im Sprint die 50 vollmachen kann.

Steffi Böhler aus Ibach verpasste als 33. erneut die Punkte. "Ich muss mit kleinen Vorwärts-Schritten zufrieden sein", sagte die 30-Jährige. Pech hatte Monique Siegel. Die 22-Jährige aus Oberwiesenthal ging zu früh auf die Strecke und bekam eine 15-Sekunden-Strafe aufgebrummt.

Siegel von Sonne geblendet

"Beim Start hat die Sonne geblendet. Auf der Anzeige sahen die Acht und die Null gleich aus, das war also mein eigenes Verschulden", sagte Siegel. Nicole Fessel (Oberstdorf) hatte wegen Halsschmerzen auf einen Start verzichtet.

Nicht zu schlagen waren einmal mehr die Norwegerinnen. Hinter Dreifach-Olympiasiegerin Björgen sprangen auch Vibeke Skofterud und Doppel-Weltmeisterin Therese Johaug auf das Podest, insgesamt landeten sechs Norwegerinnen in den Top 10.

Im Gesamtweltcup führt Björgen mit 546 Punkten vor Skofterud (389) und Johaug (376). Beste Deutsche ist Fessel (83) auf Platz 18.

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