Tournee: Schmitt 13. - acht Deutsche dabei

SID
Martin Schmitt hat sich mit einem 13. Rang für das Springen in Oberstdorf qualifiziert
© Getty

Routinier Martin Schmitt als einziger Lichtblick 13., Geheimfavorit Richard Freitag auf Platz 42 abgestürzt - die deutschen Skispringer haben im Wirbelwind von Oberstdorf noch keine Hoffnungen auf den ersten Tournee-Tagessieg seit neun Jahren wecken können.

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In der Qualifikation für das Auftaktspringen der 60. Vierschanzentournee enttäuschte das Heimteam bei schwierigen Bedingungen, brachte aber immerhin acht Starter in den Wettbewerb am Freitag (16.30 Uhr). Den Sieg im letzten Härtetest holte sich Gesamtweltcup-Spitzenreiter Andreas Kofler mit einem Traumflug auf 142 Meter.

"Die Sprünge haben einfach nicht geklappt, da war noch kein toller Sprung dabei. Ich hoffe, dass es im Springen besser läuft und der Gänsebraten zu Weihnachten nicht negativ wirkt", sagte ein sichtlich enttäuschter Richard Freitag.

Der 20-Jährige hatte mit dem ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere vor der Tournee große Hoffnungen geweckt, doch nach seinem ersten Auftritt verließen 6.500 Zuschauer enttäuscht die Arena am Schattenberg. Die schwachen 109,5 Meter waren auch nicht nur mit den schlechten Windbedingungen zu erklären, mit denen der Großteil der Topspringer zu kämpfen hatte.

"Man spürt bei einigen die Spannung"

"Wir sind sehr positiv hierher gereist, aber man spürt bei einigen die Spannung", sagte Bundestrainer Werner Schuster: Das Potenzial ist da, wir müssen uns Schritt für Schritt nach vorn arbeiten."

Richard Freitag muss am Freitag eine absolute Topleistung abrufen, denn im K.o.-Duell im ersten Durchgang trifft er auf den ehemaligen Tourneesieger Wolfgang Loitzl (Österreich). Ein schwacher Sprung, und der Traum vom Kampf um die Tournee-Gesamtwertung wäre zerplatzt.

Am 29. Dezember 2002 hatte Sven Hannawald am "deutschen Berg" in Oberstdorf triumphiert - es war der bislang letzte deutsche Sieg bei einem Tourneespringen. Damals war auch Martin Schmitt schon dabei, der diesmal mit seinen 125,5 Metern erstmals seit langem bester Deutscher war.

"Deutlicher Schritt von Martin nach vorn"

"Das war ganz gut, ein entschlossener Sprung bei schwierigen Bedingungen. Ich habe derzeit nicht so ganz die stabile Form und muss mir alles erarbeiten", sagte Schmitt. Der Routinier hatte sich in einem Sondertrainingslager in Lilleammer auf seine 16. Tournee vorbereitet.

"Das war ein deutlicher Schritt von Martin nach vorn", kommentierte Schuster. Er konnte allerdings mit dem 27. Rang des ebenfalls als Sieganwärter gehandelten Severin Freund (Rastbüchl/117,5 Meter) nicht zufrieden sein.

Zudem schafften Maximilian Mechler (Isny/123,5), Stephan Hocke (Schmiedefeld/118,5), Markus Eisenbichler (Siegsdorf/113,5), Andreas Wank (Oberhof/110,5), und David Winkler (Winterberg/109,5) den Sprung in den Wettbewerb der besten 50.

Neumayer vom Winde verweht

Routinier Michael Neumayer (Berchtesgaden/105,5) schied überraschend aus. Schuster war frustriert: "Michael hatte die schwierigsten Bedingungen von allen, ihn hätte man zu dem Zeitpunkt nicht springen lassen dürfen."

Pascal Bodmer (Meßstetten/114), Daniel Wenig (Berchtesgaden/113) und Felix Schoft (Partenkirchen/103) verpassten ebenfalls die Qualifikation.

Auch am Freitag ist Schneefall und Wind in Oberstdorf vorhergesagt. Sie wird spannend, die Jagd nach der Sonderprämie von einer Million Schweizer Franken für den, der alle vier Tourneespringen gewinnt - und Richard Freitag und Co müssen sich deutlich steigern.

Die K.o.-Duelle der deutschen Springer

Richard Freitag (Aue) - Wolfgang Loitzl (Österreich)

Severin Freund (Rastbüchl) - Yuta Watase (Japan)

Maximilian Mechler (Isny) - Jewgenij Lewkin (Russlannd)

Markus Eisenbichler (Siegsdorf) - Martin Schmitt (Furtwangen)

Andreas Wank (Oberhof) - Tom Hilde (Norwegen)

David Winkler (Winterberg) - Anders Bardal (Norwegen)

Stephan Hocke (Schmiedefeld) - Jakub Janda (Tschechien)

Die Termine der Vierschanzentournee

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