Neureuther als Dritter überglücklich: "Eine Schau"

SID
Felix Neureuther belegte in Alta Badia im Slalom einen starken dritten Rang
© Getty

Felix Neureuther riss freudestrahlend die Arme in die Höhe und küsste dann sein rechtes Knie. Der 27-Jährige hat sich in seinem zweiten Rennen nach wochenlanger Verletzungspause eindrucksvoll in der Weltspitze zurückgemeldet und beim Weltcup-Slalom von Alta Badia überraschend den dritten Platz hinter dem Österreicher Marcel Hirscher und Olympiasieger Giuliano Razzoli belegt.

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"Das Podium bedeutet mir sehr viel, denn ich habe so viel Mist durchgemacht. Nach meinen beiden Siegen ist das für mich der größte Erfolg. Wenn man mit so wenig Training aufs Podium fährt, ist das alles noch Spezieller", sagte Neureuther nach seiner tollen Fahrt auf der "Gran Risa" und strahlte über sein vorweihnachtliches Geschenk mit der Sonne um die Wette.

Für den Rennläufer vom SC Partenkirchen war es die zehnte Podiums-Platzierung seiner Karriere, worüber sich auch DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier sichtlich freute: "Es ist eine Schau. In jedem Rennen bietet die Mannschaft eine gute Performance. Das ist klasse." Zumal auch Fritz Dopfer (Garmisch) seine gute Form unterstrich und 14. wurde.

Dass Neureuther nach langer Auszeit und zuletzt Rang zehn in Beaver Creek schon wieder ganz vorne dabei ist, hat für Maier einen einfachen Grund: "Felix steht viel stabiler und ruhiger auf dem Ski." Bereits am Mittwoch bietet sich für Neureuther beim Nachtslalom im österreichischen Flachau die Chance auf eine weitere Großtat.

Knie hat gehalten

Der Garmisch-Partenkirchener, der bisher zwei Weltcup-Siege feiern konnte, lag im italienischen Alta Badia unter den Augen von Slalom-Legende Alberto Tomba 0,60 Sekunden hinter dem souveränen Sieger Hirscher und 0,04 hinter Razzoli zurück. Nach dem ersten Lauf hatte Neureuther noch Rang vier belegt.

Wichtig war für ihn neben der Platzierung vor allem, dass sein lädiertes Knie den hohen Belastungen standhält - auch wenn er in Bezug auf die Fitness noch Nachholbedarf sieht. "Natürlich spannt das Knie ab und zu, aber ich bin sehr zufrieden. Fit ist was anderes, ich habe kaum Athletik-Training machen können. Ich versuche jetzt, mir die Ausdauer im Rennen zu holen", sagte er.

Neureuther hatte wegen eines Ödems in der rechten Kniescheibe sowie eines Knorpelschadens eine wochenlange Trainingspause einlegen müssen und war erst am 2. Dezember in Beaver Creek wieder in den Weltcup eingestiegen. Auf den Riesenslalom am Sonntag hatte er verzichtet, um sich zu schonen.

Dopfer 14.

Ein Maßnahme, die sich auszahlen sollte. Trotz immer schlechter werdender Piste legte Neureuther mit Startnummer 14 bereits einen beherzten ersten Lauf hin. "Die Piste war unruhig, aber ich habe den Läufern vor mir zugeschaut und gedacht. ,Gibt's doch nicht, das muss besser gehen'", sagte er und fügte an: "Ich habe mir vorgenommen, gegenüber Beaver Creek noch eine Schippe draufzulegen." Was ausgezeichnet gelang.

Auch Dopfer, Siebter im Riesenslalom am Sonntag und zuletzt dreimal in den Top Ten platziert, zeigte, dass mit ihm künftig auch im Slalom zu rechnen ist. Mit 1,88 Sekunden Rückstand stellte er in dieser Disziplin sein bisher bestes Resultat ein, das er als 14. im November 2010 in Levi erreicht hatte.

Stefan Luitz (Bolsterlang) hatte auf Rang 32 die Qualifikation für den zweiten Durchgang nur knapp verpasst. Auch Philipp Schmid (Oberstaufen) scheiterte als 40. des ersten Laufs.

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