Wolf siegt, Pechstein schockt Konkurrenz

SID
Die 39-jährige Claudia Pechstein präsentiert sich weiterhin in guter Form
© Getty

Jenny Wolf sprintet mit einer Tausendstelsekunde Vorsprung zum ersten Sieg, Claudia Pechstein schockt weiter die Konkurrenz: Die beiden Eisschnellläuferinnen haben dem deutschen Team einen fast perfekten zweiten Tag beim zweiten Weltcup der Saison in Astana/Kasachstan beschert. Für eine Überraschung sorgte Moritz Geisreiter mit einem deutschen Rekord über 5000 m.

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Die sechsmalige Weltcup-Gesamtsiegerin Wolf machte über 500 m den ersten Triumph für die deutsche Mannschaft in der laufenden Weltcupsaison perfekt. Die Berlinerin rettete dabei einen Vorsprung von lediglich 0,001 Sekunden auf die Südkoreanerin Lee Sang-Hwa ins Ziel. Selbst die Dritte Nao Kodaira aus Japan lag nur eine Hundertstelsekunde hinter Platz eins zurück.

"So eng geht es selten zu. Es ist schon ziemlich cool, wenn man dann vorne steht", sagte Wolf, die sich einen Tag zuvor der Olympiasiegerin Lee noch um 0,26 Sekunden geschlagen geben musste. Die Erfurterin Judith Hesse wusste als Sechste ebenfalls zu überzeugen und feierte ihre bislang beste Saisonplatzierung. Jennifer Plate (Berlin) belegte Rang 13, ihre Vereinskollegin Monique Angermüller lief als 17. ins Ziel. Für Wolf war es bereits der 59. Weltcupsieg ihrer Karriere.

Pechstein: "Geil, geil, geil"

Auf den ersten Erfolg seit drei Jahren muss Claudia Pechstein zwar noch warten, doch die fünfmalige Olympiasiegerin sorgt in diesem Winter weiter für Furore. Einen Tag nach ihrem zweiten Platz über 3000 m überraschte die 39-Jährige über die halbe Distanz und lief erneut auf Rang zwei. In 1:56,77 Minuten musste die Berlinerin lediglich der überragenden Kanadierin Christine Nesbitt (-0,67) den Vortritt lassen. Weltmeisterin Ireen Wüst aus den Niederlanden (+0,90) wurde von Pechstein dagegen klar geschlagen.

"Geil, geil, geil - ich bin superglücklich. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagte Pechstein. Ihre Renntaktik sei genau aufgegangen: "Ich wollte ohne Leistungsabfall konstant durchlaufen. Das ist mir wunderbar gelungen." In der Schlussrunde war Pechstein in 30,8 Sekunden mit großem Abstand die Schnellste im Feld. "Die 1500 Meter sind ja bekanntlich nicht meine Lieblingsstrecke, aber das Rennen hier gibt mir Auftrieb für den Mehrkampf", sagte Pechstein.

Erste komplette Saison nach Sperre

Die Sportlerin, die nach zweijähriger Sperre wegen erhöhter Retikulozytenwerte erstmals wieder in eine komplette Saison geht, hat in diesem Winter bereits drei Podestplätze auf ihrem Konto.

Enttäuschend verlief dagegen das Rennen für Monique Angermüller. Die Berlinerin, die beim Weltcupauftakt mit Platz vier überrascht hatte, lief nur auf den 18. Rang (1:59,33) vor Teamkollegin Gabriele Hirschbichler (Inzell/2:00,40).

Geisreiter erneut überzeugend

Bei den Männern wusste Moritz Geisreiter aus Inzell erneut zu überzeugen und stellte über 5000 m in 6:19,31 Minuten einen deutschen Rekord auf. Der deutsche Meister unterbot die knapp zwei Jahre alte Bestmarke des Erfurters Partick Beckert (6:19,82) und holte damit wie schon zum Weltcupauftakt einen respektablen sechsten Platz.

Am Ende hatte er 5,48 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Weltrekordler Sven Kramer.Der Olympiasiger aus den Niederlanden setzte sich mit einem Vorsprung von 1,57 Sekunden vor seinem Landsmann Jorrit Bergsma, der inzwischen für Kasachstan startet, durch.

Beckert belegte den zwölften Rang. Marco Weber (München) und Alexej Baumgärtner (Chemnitz) reihten sich als 14. und 15. ein.

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