Freund und Freitag behalten Durchblick im Nebel

SID
Severin Freund flog beim Weltcup-Auftakt auf den sechsten Platz
© Getty

Erst patzte er mit dem Team, dann flog er fast aufs Podest: Skispringer Severin Freund hat im Nebel von Kuusamo einen Tag mit viel Licht und Schatten erlebt. Am Tag der Österreicher führte der 23-Jährige als Sechster ein starkes deutsches Team an, nachdem er zuvor eben jener Mannschaft noch den erhofften Sprung aufs Podium verdorben hatte.

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"Insgesamt bin ich zufrieden. Besonders im Vergleich zum Teamwettbewerb war das schon deutlich besser", sagte Freund, der auch nach dem ersten Durchgang auf Platz sechs gelegen hatte. Hoffnungsträger Richard Freitag komplettierte als Neunter mit dem ersten Top-10-Platz seiner Karriere das gute deutsche Ergebnis. "Das war heute ganz okay. Seit dem Qualifikationssprung geht es bei mir aufwärts", sagte Freitag, der am Morgen ebenfalls gepatzt hatte.

Gegen die Übermacht aus Österreich war aber auch das deutsche Duo chancenlos: Sieger Andreas Kofler, Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern sorgten für einen Dreifach-Triumph der Alpenrepublik, die zuvor schon das Mannschaftsspringen gewonnen hatte.

Wank einziger Adler ohne Zähler

Ebenfalls unter die besten 15 schaffte es Michael Neumayer (Berchtesgaden) auf Platz 14. "Das war als Mannschaft für uns ein sehr gutes Ergebnis in einem hochklassigen Wettbewerb", sagte Bundestrainer Werner Schuster: "Richard Freitag hat sich toll entwickelt, und auch Severin Freund ist derzeit gut drauf." Vergangenes Jahr war beim Saisonauftakt an gleicher Stelle kein einziger DSV-Adler unter den Top 20 gelandet.

Nicht in Kuusamo dabei war erstmals seit 2002 Martin Schmitt. Der Oldie aus Furtwangen bereitet sich nach Knieproblemen auf seinen Weltcup-Einstieg am kommenden Wochenende in Lillehammer/Norwegen vor.

Pech im Teamspringen für die Deutschen

Pech hatte die deutsche Mannschaft zuvor im Teamspringen. Nach einem Fehler von Überflieger Freund im letzten Durchgang stürzte das DSV-Quartett vom zweiten auf den vierten Platz ab. "Severin hat den Absprung nicht ganz erwischt. Da gab es nichts mehr zu retten", sagte Schuster. Am Ende fehlten 6,2 Punkte zum Sprung auf das Podium.

Auch der zweite Hoffnungsträger Freitag zeigte nur einen mäßigen Satz. "Einige Springer wurden der Erwartungshaltung nicht gerecht", sagte Schuster, der sich bei Mechler und nicht zuletzt Neumayer bedanken durfte. Der Sieg ging an Olympiasieger Österreich mit überragenden 517,2 Punkten vor Japan (408,4) und Russland (398,3).

Nach zahlreichen Absagen wegen schwieriger Windverhältnisse waren es die ersten offiziellen Sprünge des Winters. Am Sonntagmorgen hatte der Stadion-DJ den Klassiker "Wind of change" aufgelegt. Er sollte erhört werden.

Das komplette Ergebnis aus Kuusamo

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