Morgenstern holt Gold - Freund Siebter

SID
Thomas Morgenstern holte Gold in Oslo
© Getty

Die deutschen "Adler" um Severin Freund haben beim ersten WM-Springen in Oslo die erhoffte Medaille verpasst. Während der Österreicher Thomas Morgenstern auf der Normalschanze zum ersten Mal Einzel-Gold bei einer WM gewann, musste sich Freund mit Platz sieben begnügen.

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Als der neue Weltmeister Thomas Morgenstern seinem "silbernen" Teamkollegen Andreas Kofler in die Arme hüpfte, standen die deutschen "Adler" um Severin Freund schon geschlagen im Zielraum.

Während der Österreicher seinen wunderbaren Winter auf der Normalschanze in Oslo mit der ersten Einzel-Goldmedaille bei einer WM krönte, musste sich Freund mit Platz sieben begnügen. 13 Punkte, umgerechnet 6,5 Meter, fehlten dem Rastbüchler auf dem Midstubakken zu Bronze - auf kleinen Schanzen eine (große) Welt.

Keine Enttäuschung bei Freund

"Enttäuscht bin ich auf keinen Fall. Man versucht sich vorher zwar immer zu sagen: Es ist wie beim Weltcup. Doch WM-Medaillen gibt es nur alle zwei Jahre. Das habe ich heute gespürt", sagte Freund, dessen Teamkollegen Michael Uhrmann und Martin Schmitt die Ränge elf und 14 belegten.

Bundestrainer Werner Schuster sprach von einem "ordentlichen Auftakt. Die Sprünge waren alle in Ordnung, damit können wir ganz gut leben. Es war nicht der große Wurf, aber auch keine Enttäuschung."

Morgenstern stand mit 101,5 und 107 Metern (269,2 Punkte) jeweils die beste Weite in beiden Durchgängen und schrieb ein Stück Skisprung-Geschichte: Nach dem Finnen Matti Nykänen, Jens Weißflog und Espen Bredesen (Norwegen) ist er erst der vierte Athlet, der den Gesamtweltcup und die Tournee gewonnen sowie Einzel-Gold bei Olympia und einer WM eingefahren hat.

"Das war ein großes Ziel für mich. Dass ich es geschafft habe, ehrt mich. Aber mir ist heute ganz schön die Pumpe gegangen", sagte der 24-Jährige. Silber ging an den Österreicher Andreas Kofler (Österreich/260,1) vor Adam Malysz aus Polen (252,2).

Steigerung reichte nicht

Als Siebter des ersten Durchgangs hatte Freund sich noch Hoffnungen machen dürfen, dass er aus der Rolle des "gefährlichen Außenseiters" (Schuster) noch aufs Podium springen würde. Seine 95,5 Meter waren bei schwierigen Bedingungen eine ordentliche Leistung, rund zweieinhalb Meter fehlten ihm auf Platz drei.

Doch auch eine Steigerung auf 100 Meter im Finaldurchgang reichte Freund nicht mehr zum dritten deutschen Edelmetall des Tages nach dem Doppelerfolg nur drei Stunden zuvor durch die Kombinierer Eric Frenzel und Tino Edelmann.

Uhrmann (Rastbüchl/231,2 Punkte) und Schmitt (Furtwangen/229,4) steigerten sich ebenfalls - Schmitt um vier, Uhrmann gar um sechs Meter -, doch für sie war bei leichtem Schneefall ebenfalls nichts mehr drin. "Ich hatte sicher schon bessere Sprünge, das war eher Durchschnitt. Aber damit kann ich leben", sagte Schmitt. Uhrmann war "nicht unzufrieden. Auf eine Medaille hatte ich keine Chance. Daher ist die Platzierung okay."

Pascal Bodmer (Meßstetten) hatte das Finale als 44. ebenso verpasst wie Titelverteidiger Wolfgang Loitzl aus Österreich (37.). Die Alpenrepublik sicherte sich dennoch im zweiten Wettbewerb auf dem Midstubakken die zweite Goldmedaille. Am Freitag hatte schon Daniela Iraschko das Springen der Frauen gewonnen. Und auch am Sonntag beim Team-Wettbewerb sind Morgenstern und Co. die Top-Favoriten, Deutschland hofft weiter auf Silber oder Bronze. "Wenn wir jetzt noch den einen oder anderen Fehler abstellen, können wir mit dem Team unser Ziel erreichen", sagte Schuster.

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