Team-Event: DSV scheitert, Frankreich siegt

SID
Trotz guter Leistungen kam der DSV im Team-Event nicht über das Viertelfinale hinaus
© Getty

Der Traum von einer Medaille im Team-Event ist für die Mannschaft des Deutschen Skiverbandes (DSV) bereits im Viertelfinale geplatzt. Die lachenden Sieger kamen indes aus Frankreich.

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Weltmeisterschaften zu einem höchst unterhaltsamen und spannenden Spektakel: Gold gewannen am Ende die Franzosen, an denen im Viertelfinale die Deutschen gescheitert waren.

Die neuen Weltmeister setzten sich im Finale im "Tie-Break" gegen die Österreicher durch, im Kampf um Bronze gewannen die Schweden gegen die Italiener. "Es war definitiv keine Schande, gegen Frankreich auszuscheiden", sagte Felix Neureuther. Den Wettbewerb selbst bezeichnete er als "definitiv olympiawürdig".

Die deutsche Mannschaft gewann zunächst in der ersten Runde glatt mit 4:0 gegen die Slowakei, schied dann im Viertelfinale gegen Frankreich nach einem 2:2 auch nur im "Tie-Break" aus.

Von den jeweils zwei Frauen- und Männer-Läufen gewannen beide Mannschaften zunächst jeweils zwei - die bessere Gesamtzeit der jeweils besten Frau und des jeweils besten Mannes musste deshalb entscheiden: Felix Neureuther und Lena Dürr waren bei dieser Addition 0,18 Sekunden zu langsam.

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Riesch, Rebensburg und Hölzl fielen aus

Maria Riesch, Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl standen dem DSV-Team wegen ihrer gesundheitlichen Probleme nicht zur Verfügung.

"Ein genialer Event, schade, dass es so knapp nicht gereicht hat", sagte Neureuther, und DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier gestand: "Ein bisschen wurmt es mich schon, dass wir nur wegen des Zeitunterschiedes ausgeschieden sind."

Ähnlich ging es wohl den Österreichern, denn auch im Finale musste nach einem 2:2 der Zeitvergleich zur Entscheidung herangezogen werden - und auch da waren die Franzosen 0,18 Sekunden schneller.

Schweden siegte dafür im Kampf um Platz drei glatt mit 4:0 gegen Italien, was Anja Pärson die 13. WM-Medaille ihrer Karriere bescherte. Nur die Deutsche Christl Cranz hat mehr (15).

Neuer Modus auf der Kandahar

Seit 2005 wird der Mannschaftswettbewerb ausgetragen, Deutschland gewann damals die Goldmedaille, bislang ist er eine Art Stiefkind - doch das könnte sich ändern.

Auf der Kandahar wurde der "Nations Team Event" nach einem neuen Modus gefahren, als Parallel-Riesenslalom mit zwei Startern pro Geschlecht, in jeweils zwei Duellen Frau gegen Frau und Mann gegen Mann.

Beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) soll es Überlegungen geben, den Wettbewerb in dieser Form ins Programm der Winterspiele aufzunehmen. "Ich rechne schon für 2014 in Sotschi damit", sagte Gian Franco Kasper, Präsident des Ski-Weltverbandes.

Eine Anerkennung durch das IOC wäre eine Art Ritterschlag für den bislang mäßig beachteten Wettbewerb, und Winter-Olympia bekäme womöglich eine weitere Frischzellenkur verpasst.

Tribünengast Mittermaier begeistert

Beim Publikum in Garmisch-Partenkirchen jedenfalls kam das kurzweilige Spektakel bestens an - auf den Tribünen hatten die meist jugendlichen Besucher einen Heidenspaß, bisweilen gab es Gekreische wie beim Konzert einer Boygroup.

"Ich bin total begeistert. Das ist richtig spannend", sagte "Gold-Rosi" Mittermaier als Tribünengast, und DSV-Präsident Alfons Hörmann sprach sogar vom "schönsten und bislang interessantesten Wettbewerb bei der WM". Zumindest was die Stimmung betraf, lag er damit richtig.

Auch rein sportlich betrachtet waren sie beim DSV zufrieden. "Wir können den Kopf hochhalten", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier. Dass er in Maria Riesch, Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl auf seine besten Rennläuferinnen wegen gesundheitlicher Probleme verzichten musste, wollte Maier nicht als Grund für das Aus anführen.

"Die Mädels haben sich ordentlich in Szene gesetzt", sagte er über die Ersatzfahrerinnen Lena Dürr und Veronique Hronek und ergänzte: "Ich kann nicht sagen, ob es mit den anderen besser gewesen wäre."

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