Fieber: Maria Riesch ist angeschlagen

SID
Im weiteren Verlauf der Ski-WM gehandicapt: Maria Riesch hat Fieber
© Getty

Für Stephan Keppler und Gina Stechert ist die WM schon vorbei, Viktoria Rebensburg hat Grippe, Kathrin Hölzl quält sich mit Rückenproblemen - die deutschen Ski-Rennläufer schwächeln. Und jetzt hat auch noch Maria Riesch Fieber. Dennoch will sie Super-G-Bronze am Freitag vergolden.

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Am Mittwochmorgen schlug der Boulevard Alarm. "Sorgen um Ski-Star Riesch" stand in großen Lettern auf der Internetseite von Deutschlands größter Tageszeitung.

Maria Riesch litt am Dienstagabend nach der Bronze-Fahrt im Super-G an Fieber - und nicht nur die bunten Blätter sorgten sich plötzlich um die größte deutsche Medaillenhoffnung bei der alpinen Ski-WM. Doch bald kam Entwarnung, alles halb so wild. Riesch trainierte wie geplant.

Start wohl nicht gefährdet

"Maria hat über Nacht Fieber bekommen. Am Abend kam noch der Arzt, sie hat dann eine Infusion gekriegt", sagte Rieschs Manager und Verlobter Marcus Höfl. Schon nach dem Auftakt-Rennen habe sie sich "nicht so wohl gefühlt", sagte Maria Riesch selbst, "am Abend wurde es dann langsam schlimmer". Dennoch ist ihr Start beim nächsten WM-Wettbewerb, der Super-Kombination am Freitag, wohl nicht gefährdet. "Sie ist hart im Nehmen", sagte Höfl.

Dass sie ein "Stehaufmanderl" ist, wie man in ihrer bayerischen Heimat sagt, hat Maria Riesch schon oft genug bewiesen. Nun wird sie erneut gezwungen, Steherqualitäten zu zeigen - zumal sie in der Kombi "meine größte Chance" auf Gold hat, wie sie selbst betont. "Ich bin bereit für mehr - und will das hier auch noch zeigen", sagte sie.

Sollte es schon am Freitag klappen, bekäme die zweite Medaille eine ganz besondere Note. "Man ist der Super-Hero, der absolute Superstar, wenn man es trotz Krankheit oder Verletzung schafft", sagte Riesch am Dienstagabend über ihre ebenfalls angeschlagene Rivalin Lindsey Vonn (USA). Das träfe bei einer weiteren Erfolgsfahrt auch auf Maria Riesch zu.

Ausfälle bei den Deutschen

Die 26 Jahre alte Partenkirchnerin ist indes nicht die einzige Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV), die gesundheitlich schwächelt. Abfahrer Stephan Keppler musste wegen einer Verletzung bereits vor der WM passen, Gina Stechert meldete sich nach ihrem Sturz am Dienstag mit einer Handverletzung ab. Viktoria Rebensburg liegt mit fiebriger Grippe flach, der Start von Kathrin Hölzl ist wegen anhaltender Rückenproblemen fraglich. DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier spricht deshalb von einer "gewissen Grundspannung" im Team.

Davon war zumindest bei Maria Riesch am Dienstagabend nichts zu spüren. Bei der Medaillenvergabe im Kurpark wirkte sie erleichtert-gelöst. "Das nimmt mir unheimlich viel Druck, weil ich weiß: Ein Desaster wird die WM für mich nicht mehr", sagte sie.

Als ihr Weltverbandspräsident Gianfranco Kasper die Medaille um den Hals hängte, sei das "ein sehr emotionaler Moment" gewesen, meinte sie: "Davon habe ich seit fünf Jahren geträumt, seit Garmisch den Zuschlag für die WM bekommen hat. Das war unbeschreiblich, ein wahnsinnig tolles Gefühl."

Derart beflügelt soll am Freitag aus Bronze Gold werden - Fieber hin oder her.

Bronze für Maria Riesch im Super-G