Riesch: Start-Entscheidung erst Freitag

SID
Nach ihrer Virusinfektion ist der Kombi-Start von Maria Riesch weiter fraglich
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Maria Riesch will erst am Freitagmorgen entscheiden, ob sie in der Super-Kombination an den Start geht. Die Wahrscheinlichkeit ist gering. Ihre Chancen auf das "sicherste" Gold bei der WM wären durch ihre Erkrankung auf alle Fälle gemindert.

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Wenn es eine Goldmedaille gibt, auf die Maria Riesch den ersten Zugriff hat, dann diese: "In der Super-Kombination", hat die beste deutsche Ski-Rennläuferin zu Beginn der WM in Garmisch-Partenkirchen ein paarmal gesagt, "habe ich sicher die besten Chancen."

Maria Riesch gilt in der Tat als beste Allrounderin der Welt, sie ist Olympiasiegerin in der Kombination aus Abfahrt und Slalom, im Rennen gegen die Zeit blieb allerdings am Donnerstag fraglich, ob die an einer Virusgrippe erkrankte Favoritin im alpinen Zweikampf am Freitag (10.00/14.00 Uhr) überhaupt an den Start geht.

"Ich bin nach wie vor der Hoffnung, dass unsere Internisten sie hinbekommen", sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier am Donnerstag. Er betonte freilich auch, dass es am Freitag keinen Start um jeden Preis geben werde. "Es geht als allererstes um den Menschen Maria Riesch, das hat Vorrang vor allen anderen Wünschen."

Der Verlust der Medaille, womöglich von Gold, sei zu verkraften. "Wir haben eine sensationelle Chance. Aber es gibt auch bei der WM 2013 noch eine Super-Kombination, und den DSV gibt es nach dieser WM auch noch - auch wenn wir nur eine Medaille gewinnen sollten", sagte Maier.

Entscheidung erst Freitagmorgen

Die Entscheidung über den Start soll erst am Freitagmorgen getroffen werden. Mannschaftsarzt Johannes Scherr machte Maria Riesch ein bisschen Hoffnung. Der Heilungsverlauf sei positiv, sagte er am Donnerstagnachmittag, ein Start nicht auszuschließen.

"Wenn wir die Tendenz fortsetzen, denke ich, dass es möglich sein könnte", sagte der Internist. Seine Patientin befinde sich auf dem Weg der Besserung. Scherr betonte freilich auch: "Wir müssen von Stunde zu Stunde entscheiden, eine Grippe ist wenig berechenbar."

Die Schwankungen waren am Donnerstag offensichtlich. Am Morgen besichtigte die Doppel-Olympiasiegerin die "Kandahar", doch das Training am Mittag ließ sie sausen. "Wir wollten die Regenerationsphase nicht stören", begründete Maier den Verzicht.

Stattdessen hielt sich Maria Riesch zur intensiven Behandlung bei Scherr im deutschen Mannschaftshotel am Riessersee auf. "Ich versuche alles, um an den Start gehen zu können", ließ sie ausrichten. Zwischenzeitlich fühlte sie sich schlapp, klagte über Halsschmerzen. Das Fieber aber sei gesunken.

"Wenn es nicht geht, verzichten wir"

"Natürlich ist es unter diesen Voraussetzungen schwierig, ein Rennen zu fahren", sagte Maier. Ärzte, Trainer und Maria Riesch werden am Freitag vor allem deshalb genau abwägen müssen, weil der Tag der Kombination der längste und kraftraubendste ist. Die Kombi-Abfahrt ist kürzer als die Spezialabfahrt, aber nur der erste Teil.

Und zum Slalom am Nachmittag müssen die Läuferinnen außerdem den Standort wechseln - es geht von Garmisch hinüber an den Gudiberg nach Partenkirchen. "Wenn es nicht geht, verzichten wir", bekräftigte Maier.

Der Virus hat Maria Riesch nach Bronze im Super-G am Dienstag zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt befallen. Wer kränkelt oder schwächelt, der hat ein Problem, erst recht, weil die "Kandahar" gnadenlos ist.

"Die Bedingungen waren zu schwierig, um da halbfit mitzufahren", sagte Maria Riesch nach dem Super-G über ihre Rivalin Lindsey Vonn. Die Amerikanerin hatte nach dem Rennen über Kopfschmerzen geklagt. Sie wird bei der Kombi starten - allerdings nur, weil sie die Abfahrt als besseres Training für das Rennen am Sonntag sieht.

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