Zwei Sieger auf dem Monster Bakken

SID
Gregor Schlierenzauer und Johan Remen Evensen teilten sich den Erfolg in Vikersund
© Getty

Kein Weltrekord, keine Weltcup-Entscheidung, aber gleich zwei Sieger: Der erste Skiflug-Weltcup auf der größten Sprungschanze der Welt in Vikersund/Norwegen bot auch ohne neuerliche Weltbestmarke die erhoffte Unterhaltung.

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Gregor Schlierenzauer (243,5/232,5) und Lokalmatador Johan Remen Evensen (240/234,5) kamen am Ende beide auf 498,6 Punkte und teilten sich damit den Erfolg auf dem neu erbauten Monster Bakken.

Durch seinen 33. Weltcup-Sieg zog der erst 21 Jahre alte Schlierenzauer mit dem dreimaligen Olympiasieger Jens Weißflog gleich.

Neumayer auf dem 14. Platz

Nachdem Lokalmatador Evensen am Freitag im Training (243 m) und dann der Qualifikation (246,5) zwei inoffizielle Weltrekorde aufgestellt hatte, blieb eine weitere Bestmarke am Samstag auch wegen der Verkürzung des Anlaufs im zweiten Durchgang aus.

Aus dem wegen der WM-Vorbereitung nur kleinen deutschen Aufgebot war Michael Neumayer (Berchtesgaden/200,5/192) als 14. der beste Flieger.

Andreas Wank (Oberhof/175,5/136) qualifizierte sich zwar für den zweiten Durchgang, wurde dort aber Letzter. Maximilian Mechler (Isny/161,5) war als 34. nach dem ersten Sprung ausgeschieden.

Der frühere Junioren-Weltmeister Felix Schoft (Partenkirchen) hatte als einziger Deutscher die Qualifikation verpasst.

Derweil wurde die Entscheidung im Gesamtweltcup verschoben. Der führende Tour-Sieger Thomas Morgenstern (Österreich/202/174,5) lag als Zwölfter deutlich hinter Olympiasieger Simon Amann (Schweiz/214,5/226,5), der Dritter wurde. Morgenstern hätte sich in Norwegen den vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups gesichert, falls er vor Ammann gelandet wäre.

"Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, hier zu springen", sagte Neumayer: "Es war ein schönes Erlebnis, denn das Gefühl, 200 Meter zu springen, habe ich schließlich nicht jeden Tag."

Größte Sprungschanze der Welt

Angst sei nicht der Grund für den verkorksten zweiten Sprung gewesen, versicherte Wank.

"Es gibt Schanzen, die größer wirken, diese ist eigentlich angenehm zu springen", sagte er und versprach "morgen noch einmal eine Attacke".

Der norwegische Cheftrainer Mika Kojonkoski war derweil sichtlich stolz auf Evensen. "Er kann Luft fühlen und für sich nutzen, das ist unglaublich."

Auf der für 10,2 Millionen Euro errichteten Schanze in Vikersund sollen sogar Weiten von über 250 Meter möglich sein. Damit ist Planica als größte Schanze der Welt abgelöst worden.

Seit 26 Jahren waren alle inoffiziellen Weltrekorde - die FIS erkennt die Weitenjagd nicht an - in Slowenien aufgestellt worden.

Eingeweiht worden war die Schanze am Mittwoch vom norwegischen Lokalmatador Vegard Svenson. Möglich wurde der Bau der Rekordschanze erst durch eine Regeländerung des Ski-Weltverbandes FIS. Der Höhenunterschied zwischen Schanzentisch und Auslauf darf jetzt 135 Meter betragen - fünf Meter mehr als zuvor.

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