Gestürzter Sander: "Das tut richtig weh"

SID
Andreas Sander hat einen Innenbandriss erlitten
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Andreas Sander hat sich bei der alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen einen Innenbandriss im Knie zugezogen. Der 21-Jährige war in den Fangzaun geflogen.

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Als der erste Schreck über seinen schweren Sturz verflogen war, fasste sich Andreas Sander ans rechte Knie. "Ich habe das erst gar nicht gemerkt. Aber jetzt ist der Schock, das ganze Adrenalin weg, jetzt tut das richtig weh", sagte der 21-Jährige nach seinem Abflug bei der WM-Abfahrt.

Im Krankenhaus wurde ein Innenbandriss im rechten Knie diagnostiziert, Sander fällt vier Wochen aus. "Das ist bitter, aber ich bin froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist", sagte er.

Enttäuschende WM deutscher Abfahrer

Sanders Unfall war der negative Höhepunkt einer für die beiden deutschen Abfahrer enttäuschenden WM.

Im Super-G war Sander 21. geworden, das war noch "in Ordnung", wie Alpindirektor Wolfgang Maier sagte. Der Oberstdorfer Tobias Stechert aber war ausgeschieden und machte es am Samstag mit Platz 31 nicht viel besser.

"Da braucht man nichts schönreden, das war nichts Besonderes. Man muss sich jetzt nicht freuen wie die Sau, nur weil man bei der WM dabei war", sagte Stechert über das WM-Debüt des Duos in Garmisch-Partenkirchen.

Sander sammelt Erfahrung

Sander wollte die Auftritte nicht gar so negativ sehen, es sei "wichtig, dabei gewesen zu sein, um Erfahrung zu sammeln", sagte er.

Auf eine Erfahrung hätte er jedoch gerne verzichtet.

Nach eineinhalb Fahrminuten erwischte er den Kramersprung nicht optimal, bei der Landung versuchte er deshalb seine Skier wieder richtig fest in den Schnee zu drücken, ging dabei aber so brutal vor, dass er von der Ideallinie abkam und in ein blaues Richtungstor fuhr.Das flog davon - und der frühere Junioren-Weltmeister in den Fangzaun.

Im Zielraum schrie das Publikum entsetzt auf, Sander beschrieb seine Gedanken im Moment des Sturzes so: "Totaler Schock, fuck."

Er habe versucht, sich vor dem Aufprall steif zu machen, "aber das ging so schnell, viel war da nicht mehr möglich".

Immerhin: Nach einigen bangen Minuten stand Sander auf, schnallte sich seine beim Aufschlag weggeflogenen Ski wieder an und fuhr unter dem Jubel der Fans ins Ziel.

"Das war ein Topgefühl", sagte der Ennepetaler über die letzten Meter - die Schmerzen kamen ja erst später.

Kernspintomographie folgt

Sander verließ den Zielraum mit bangem Blick, in der Klinik brachte eine Kernspintomographie dann die bittere Gewissheit. Sander hofft, zum letzten Speed-Wochenende der Saison im norwegischen Kvitfjell (12./13. März) in den Weltcup zurückkehren zu können.

Stechert fühlte mit seinem Kollegen, war aber selbst ebenfalls alles andere als glücklich. "Ich fahre ins Ziel, die Tribüne ist gesteckt voll, und ich habe vier, fünf Sekunden Rückstand. Das ist nicht das, was man sich hier vorstellt", sagte er.

Tatsächlich lag er am Ende 4,90 Sekunden hinter dem neuen Weltmeister Erik Guay aus Kanada - da konnte ihn auch das kleine Feuerwerk, das Kumpels aus dem heimischen Fischen für ihn gezündet hatten, nur bedingt trösten. "Die sind ein bisschen pyromanisch veranlagt", sagte er lächelnd. Dann verfinsterte sich seine Miene wieder.

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