Northug und Kowalczyk gewinnen siebte Etappe

SID
Petter Northug war sechsmal Juniorenweltmeister
© Getty

Der Norweger Petter Northug und die Polin Justyna Kowalczyk haben die siebte Etappe der Tour de Ski gewonnen. Der 25-Jährige Northug holte sich im Klassikrennen über 20 km in Val di Fiemme den Sieg vor dem Schweizer Dario Cologna.

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Das deutsche Langlauf-Rumpfteam hat sich vor der abschließenden Kletterpartie gut aus der Affäre gezogen, im Kampf um den Gesamtsieg haben aber der Schweizer Dario Cologna und die Polin Justyna Kowalczyk alle Trümpfe in der Hand.

Jens Filbrich (Frankenhain) belegte auf der siebten Etappe der Tour de Ski in Val di Fiemme im Klassikrennen über 20 km einen starken siebten Platz und rückte in der Gesamtwertung auf den zwölften Rang vor. Den Tagessieg holte sich der Norweger Petter Northug im Schlusssprint vor dem Gesamtersten Cologna.

Katrin Zeller überzeugt

Bei den Frauen überzeugte Katrin Zeller (Oberstdorf) mit einem ordentlichen achten Platz über die 10-km-Distanz. Gegen die überragende Polin Kowalczyk, die bereits ihren vierten Tagessieg feierte und ihren Anspruch auf eine erfolgreiche Titelverteidigung untermauerte, war sie aber chancenlos.

Mit dem Gesamtsieg oder einer Podestplatzierung haben die deutschen Langläufer freilich nichts mehr zu tun. Bei den Männern winkt aber immerhin eine Top-Ten-Platzierung. Hinter Filbrich, der nur 3,9 Sekunden nach Northug den Zielstrich überquerte, liegt Tom Reichelt auf Platz 13.

Als Kletterspezialist dürfte der Oberwiesenthaler, der über 20 km den zwölften Platz belegt hatte, beim großen Finale am Sonntag zur 1278 m hoch gelegenen Alpinstation Alpe Cermis noch Boden gutmachen.

"Läufer haben sich gut verkauft"

"Wir können mit dem Ergebnis unserer Läufer zufrieden sein", sagte Bundestrainer Jochen Behle: "Sie konnten in der Spitzengruppe mitlaufen und haben sich gut verkauft.

Filbrich, Reichelt und Zeller sind im deutschen Team die letzten Mohikaner, nachdem am Samstag auch Youngster Hannes Dotzler (Sonthofen) zur siebten Etappe nicht mehr angetreten war. Damit sind insgesamt nur noch drei der ursprünglich 21 gestarteten deutschen Athleten bei der Tour dabei.

Im Kampf um den Gesamtsieg haben nun Cologna und Kowalczyk die besten Karten. Zwar knöpfte der nun zweitplatzierte Northug dem Schweizer aufgrund der Zeitbonifikationen eine halbe Minute ab, doch bei einem Vorsprung von 1:18 Minuten dürfte wohl nur noch ein Sturz den zweiten Gesamtsieg Colognas nach 2009 verhindern.

Kowalczyk kaum zu verdrängen

Bei den Frauen liegt Kowalczyk vor der abschließenden Etappe 2:09 Minuten vor der Italienerin Marianna Longa und dürfte damit kaum mehr von Platz eins zu verdrängen sein.

Am Samstag setzte sich die Olympiasiegerin vor Therese Johaug (Norwegen) und Longa durch. Zeller verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Platz 14. "Mal sehen, wie weit es noch nach vorne geht. Wenn ich den Platz halten kann, wäre ich aber schon zufrieden", sagte Zeller.

Bevor Kowalczyk den Siegerscheck in Höhe von 118.000 Euro in Empfang nehmen darf, muss sie aber die Kletterpartie zur Alpinstation Alpe Cermis meistern. Dabei haben es die letzten 3,7 km in sich, wenn insgesamt 425 Höhenmeter zu überwinden sind. Durchschnittlich müssen dabei 12 bis 14 Prozent Steigung gemeistert werden, aber es gibt auch drei extrem steile Passagen mit bis zu 28 Prozent.

"Das wird eine knallharte Geschichte. Diese Etappe ist Kult geworden. Aber sie ist definitiv hart", beschreibt Behle den Höhepunkt der zehntägigen Tour und spricht von "Bergsteigen mit Ski".

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