Thomas Florschütz verpasst erstes EM-Gold

SID
Der frisch gebackene EM-Zweite Thomas Florschütz (v.) holte auch in Vancouver Silber
© Getty

Bei der EM in Winterberg hat Thomas Florschütz im Zweierbob die Silbermedaille geholt. Der Olympiazweite musste sich dem Russen Alexander Subkow nur knapp geschlagen geben.

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Thomas Florschütz fiel seinem Anschieber Kevin Kuske um den Hals, Bundestrainer Christoph Langen spendete anerkennend Applaus: Der Olympiazweite fuhr in Winterberg zum ersten EM-Silber seiner Karriere im Zweierbob.

Dabei lag der lange verletzte Sachse nach dem ersten Durchgang sogar noch vor dem neuen Europameister Alexander Subkow in Führung, ein Fehler im zweiten Lauf kostete ihn jedoch den goldenen Triumph. "Wir haben Silber geholt und brauchen uns nicht zu grämen. Der zweite Lauf war nicht optimal", sagte Florschütz. Dem 32-Jährigen fehlten 0,14 Sekunden auf den Russen Subkow.

Karl Angerer aus Königssee komplettierte als Dritter das starke deutsche Ergebnis. Manuel Machata patzte allerdings in beiden Läufen und wurde hinter Titelverteidiger Beat Hefti aus der Schweiz nur Fünfter.

Titel-Ambitionen bei der WM

Florschütz war erst am vergangenen Wochenende in Igls in den Weltcup zurückgekehrt und auf Anhieb Vierter geworden. Bei der am 14. Februar in Königssee beginnenden WM ist das Ziel klar. "Wir haben beide hohe Ambitionen. Es geht auf den Titel hinaus", sagte Anschieber Kuske.

Der Hüne aus Potsdam hat bereits mit Andre Lange mehrere WM- und Olympiamedaillen gewonnen, nun gedenkt er seine Trophäensammlung mit Florschütz zu erweitern. "Wir hatten im Sommer wenig Zeit zu trainieren und haben deshalb noch Reserven. Aber bis zur WM haben wir das im Griff", sagte Kuske.

Konditionelle Rückstände bei Florschütz

Pilot Florschütz musste sich im November einer Bandscheiben-Operation unterziehen und verpasste dadurch die ersten vier Weltcups der Saison in Übersee. "Das Bobfahren verlernt man nicht, es fehlt aber an der Athletik. Aber die kommt langsam", meinte der 32-Jährige.

Sein Startplatz für die Heim-WM ist Florschütz nun kaum mehr zu nehmen. Die weiteren Schlitten dürften von Angerer und Machata gelenkt werden. Für Angerer, der 0,23 Sekunden hinter Subkow lag, hätte es sogar noch weiter noch vorne gehen können. "Ich bin beim Start des ersten Laufs am Bügel abgerutscht. Das hat einiges an Zeit gekostet", sagte der Bayer.

Angerer blickt hoffnungsvoll auf die WM in der heimischen Eisrinne, der einst für Königssee startende Machata dürfte mit kleinen Sorgenfalten zum Saisonhöhepunkt reisen. In Winterberg brachte der Shooting-Star der Saison keinen der beiden Läufe fehlerfrei nach unten und muss nun auf die Viererkonkurrenz am Sonntag hoffen. In der Königsdisziplin hatte der Potsdamer die EM-Generalprobe in Igls knapp vor Florschütz gewonnen

Erst ausgebremst, dann durchgestartet