Koch bezwingt Tourneesieger Morgenstern

SID
Martin Koch gewann vor seinem Landsmann Thomas Morgenstern
© Getty

Zwei Tage nach seinem Triumph bei der Vierschanzentournee hat der Österreicher Thomas Morgenstern beim Skifliegen in Harrachov den Sieg verfehlt.

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Überflieger Thomas Morgenstern hat seinen Meister gefunden. Der Österreicher musste sich zwei Tage nach seinem Triumph bei der Vierschanzentournee beim Skifliegen in Harrachov seinem Landsmann Martin Koch geschlagen geben und mit Rang zwei begnügen.

Die DSV-Adler hofften im ersten von zwei Springen auf der Riesenschanze in Tschechien wie bei der Tournee vergeblich auf einen Befreiungsschlag.

Schmitt erlebt Debakel

Martin Schmitt erlebte mit einem indiskutablen zweiten Sprung ein Debakel. Nach einem "Hüpfer" auf nur 119 m wurde der ehemalige deutsche Vorflieger 30. und letzter des Finales.

Schmitt, der damit sechs Wochen vor der WM in Oslo auch die vorzeitige Qualifikation verfehlte, nahm es scheinbar gelassen: "Im Moment springe ich nicht so stark weg, um auf Höhe zu kommen. Das wirkt sich im Flug dramatisch aus. Ich sehe aber trotzdem eine technische Entwicklung und nehme hier einiges mit. Das Ergebnis ist nicht tragisch."

Bester deutscher Springer war Michael Neumayer (Berchtesgaden), der Flüge auf 180 und 178 m stand und 14. wurde - und dennoch enttäuscht war. "Das hätte mehr werden können. Ich muss mir an die eigene Nase fassen", sagte der Berchtesgadener nach einem aus seiner Sicht misslungenen zweiten Flug.

Morgenstern führte zwischenzeitlich

Morgenstern ging nach einem Satz auf 196,5 m als Führender ins Finale, konnte mit dem letzten Sprung auf 190,5 m seinen Landsmann Koch aber nicht mehr kontern. Koch hatte kurz zuvor 213 m gestanden und damit für die Tagesbestweite gesorgt. Mit 425,2 Punkten lag er klar vor Morgenstern (421,9) und dem Polen Adam Malysz (416,6).

Der Partenkirchener Felix Schoft (Partenkirchen) musste sich mit dem 20. Platz zufriedengeben, er war allerdings von dem Skiflug-Erlebnis bei Flutlicht begeistert: "Das ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn man dieses Luftpolster unter den Brettern spürt und so fliegt wie ein Vogel."

Maximilian Mechler (Isny/164 m), dem in der Qualifikation mit 208 m bei dichtem Nebel nach Morgenstern (211 m) der zweitweiteste Satz gelungen war, hatte sich im ersten Durchgang mit Rang 32 begnügen müssen und verfehlte ebenso wie Christian Ulmer (Wiesensteig), der zudem wegen eines zu langen Skis disqualifiziert wurde, und Danny Queck (Lauscha) die Teilnahme am Finale.

Am kommenden Wochenende haben die Harrachov-Fahrer bis auf Schoft Pause. Beim Weltcup-Springen in Sapporo gehen neben Schoft noch Michael Uhrmann - der Tournee-Beste des DSV-Teams erhielt in Harrachov eine Verschnaufpause -, Severin Freund (beide Rastbüchl), Pascal Bodmer (Meßstetten), Richard Freitag (Aue), und Stephan Hocke (Schmiedefeld) an den Start. Das WM-Aufgebot will Schuster nach der Team-Tour Anfang Februar bekannt geben.

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