Sieben Deutsche fürs Tournee-Finale qualifiziert

SID
2006 gewann Uhrmann mit der deutschen Mannschaft die Bronzemedaille bei der WM in Tauplitz
© Getty

Michael Uhrmann führt als Zweiter die sieben qualifizierten Skispringer im Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen an. Tom Hilde sicherte sich den Qualifikationssieg.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Überraschungszweite Michael Uhrmann hat in der Qualifikation zum Dreikönigsspringen Hoffnungen auf ein deutsches Happy End bei der 59. Vierschanzentournee geweckt.

Während der nahezu sichere neue Tournee-König Thomas Morgenstern pausierte, musste sich Uhrmann in Bischofshofen nur dem Norweger Tom Hilde geschlagen geben.

Uhrmann mit weitestem Sprung des Tages

"Wir haben ein paar Punkte geändert, jetzt beginnt sich alles auszuzahlen. Ziel ist, das Ergebnis im Wettkampf zu wiederholen", sagte Uhrmann, der es im ersten Durchgang mit Titelverteidiger Andreas Kofler zu tun bekommt.

Mit 139,5 Metern landete der Team-Olympiazweite den weitesten Satz des Tages. Hilde sprang einen Meter kürzer, erhielt allerdings mehr Bonuspunkte.

Neben Uhrmann qualifizierten sich alle sechs weiteren deutschen Springer für den Abschluss der Tournee.

Bodmer und Freund ebenfalls unter den Top 10

Pascal Bodmer als Fünfter und Severin Freund als Achter flogen vor 5000 Fans ebenfalls unter die besten Zehn.

Diese verpassten Michael Neumayer, Martin Schmitt, Richard Freitag und Stephan Hocke zwar klar, das Ticket für den Weltcup lösten sie jedoch locker.

Tournee-Spitzenreiter Morgenstern, der in der Gesamtwertung 27,3 Punkte oder umgerechnet über 15 Meter vor dem Schweizer Simon Ammann liegt, ließ die Qualifikation aus. Im ersten Durchgang kommt es nun zum direkten Duell mit Ammann.

"Das hatte ich so eigentlich nicht geplant. Aber das Duell gibt es ohnehin", sagte ein leicht überraschter Ammann.

Morgenstern verfolgte den Sprung seines Konkurrenten aus sicherer Entfernung und dachte schon mal an seinen großen Tag: "Ich werde jede Sekunde genießen, die Zeit vergeht mir viel zu schnell."

Bundestrainer Werner Schuster genoss angesichts des Ergebnisses bereits die Qualifikation in vollen Zügen.

"Vier von sieben haben einen tollen Sprung gezeigt, die anderen sind locker qualifiziert. Das macht Mut und zeigt, dass wir unseren Weg weiter gehen sollten", sagte der Österreicher. Der große Sprung könne nun mehreren gelingen.

Schmitt als 30. schlechtester Deutscher

An Martin Schmitt dachte Schuster dabei offenbar nicht. Als 30. war der 32-Jährige der schlechteste Deutsche. "Das Aus von Innsbruck hatte ich noch im Hinterkopf. Ich habe die Leichtigkeit dadurch ein wenig verloren", sagte Schmitt.

Beim Bergisel-Springen war er nach einer völlig verpatzten Qualifikation nur Zuschauer gewesen.

Der große Favorit Morgenstern wählte die Zuschauerrolle in Bischofshofen derweil freiwillig.

"Ich bin ein bisschen verschnupft, da reichen die beiden Trainingssprünge", sagte der 24-Jährige. Im zweiten Trainingsdurchgang war Morgenstern mit 141,5 Metern die Bestweite gesprungen.

Morgenstern vor Tournee-Sieg

Der Olympiasieger von Turin kann auf der Paul-Außerleitner-Schanze in die Geschichtsbücher springen.

Gewinnt er wie erwartet die Tournee, ist er der dritte Österreicher nach Wolfgang Loitzl und Titelverteidiger Andreas Kofler, dem dieses Kunststück gelingt.

Damit wäre Österreich nach Norwegen erst das zweite Land, das drei Tournee-Siege in Folge feiert.

Björn Wirkola hatte den Grand Slam des Skispringens von 1967 bis 1969 gewonnen.

Thomas Morgenstern vor Tournee-Sieg