Sprint-Queen Wolf bei WM hoch motiviert

SID
Jenny Wolf kehrt nach ihrer Hochzeit bei der WM in Heerenveen aufs Eis zurück
© Getty

Frisch vermählt kehrt Sprint-Queen Jenny Wolf am Wochenende aufs Eis zurück und will bei der Sprint-Weltmeisterschaft im niederländischen Heerenveen Gas geben.

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Silber am Finger, und hoffentlich bald auch Gold um den Hals: Eine Woche nach ihrer Hochzeit kehrt Eisschnellläuferin Jenny Wolf bei der Sprint-WM in Heerenveen hoch motiviert aufs Eis zurück.

Die Berlinerin trägt am Wochenende erstmals ihren silbernen Ehering am Finger und geht mit guten Titelchancen an den Start.

"Auszeit hat mir viel Kraft gegeben"

"Ich fühle mich gut. Die Auszeit durch die Hochzeit hat mir viel Kraft gegeben", sagt Wolf. Im feinen Ambiente von Schloss Liebenberg vor den Toren Berlins gab sie Freund Oliver Lotze das Ja-Wort. "Ein schönes Fest. Eigentlich sollten nur 50 Gäste kommen, doch plötzlich tauchten einige Überraschungsbesucher auf", berichtet Wolf. Ehemann Oliver kickte einst für DDR-Meister Dynamo Berlin, beide lernten sich im Trainingszentrum kennen.

Ausgeruht geht die Olympiazweite in Heerenveen auf die Jagd nach Edelmetall. Trotz ihrer Defizite über 1000 m hat sie Chancen auf den Gesamtsieg. Vorjahressiegerin und Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa aus Südkorea musste verletzt absagen. "Man darf aber auch Margot Boer und Annette Gerritsen nicht vergessen. Sie sind zu Hause besonders schnell", sagt Wolf.

Wie immer stellt die bescheidene Wölfin ihr Licht ein wenig unter den Scheffel, dabei könnte sie gemessen an ihren starken Auftritten über 500 m selbstbewusst auftreten. Fünf der bislang acht Rennen entschied die 31-Jährige im Weltcup für sich. In den anderen Läufen schwächte sie eine Rückenverletzung, die auskuriert ist. Doch auch Wolf weiß: Viel hängt von ihrer Leistung über 1000 m ab. "Da kann ich mich nur schwer einschätzen", sagt die Weltmeisterin.

Auch Hesse will ihren Aufwärtstrend fortsetzen

Das stimmungsvolle Eisschnelllauf-Mekka in Heerenveen ist für Wolf immer ein besonderer Austragungsort. Hier gewann sie 2008 etwas überraschend ihren bislang einzigen Titel bei einer Sprint-WM. "Ich will versuchen, den Wettkampf dort zu genießen. Diese einzigartige Stimmung ist für uns Läufer eine irre Sache", sagt sie. Neben Wolf hofft auch die Erfurterin Judith Hesse darauf, ihren Aufwärtstrend fortzusetzen. Gabriele Hirschbichler komplettiert das deutsche Team.

Bei den Männern sorgten die Sprinter zuletzt für die einzigen Glanzlichter im deutschen Lager und weckten Hoffnungen auf weitere Überraschungen. Während Nico Ihle im Weltcup über 500 m überzeugte, sicherte der Berliner Samuel Schwarz über 1000 m im japanischen Obihiro den ersten deutschen Weltcup-Sieg seit neun Jahren. "Die Entwicklung stimmt zuversichtlich", sagt Chef-Bundestrainer Markus Eicher.

Einen gehörigen Sprung nach vorne unternahm auch Denny Ihle, der ältere der Chemnitzer Eisbrüder. Der 26-Jährige blieb im Vorfeld der WM über 500 m erstmals unter 36 Sekunden. Damit sind die Ihles das schnellste Brüderpaar in der Historie des deutschen Eisschnelllaufs. Als Lohn erhielt auch Denny ein Ticket für Heerenveen.

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