Neureuther ohne Fortune auf Rang 16

SID
Kam mit den schwierigen Bedingungen nicht zurecht: Felix Neureuther
© Getty

Felix Neureuther hat beim Weltcup-Slalom in Zagreb bei schwierigen Bedingungen nur Platz 16 erreicht. Nach dem ersten Durchgang lag der Partenkirchener auf Platz zwölf.

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Zunächst war er ratlos, dann zuckte er etwas resigniert mit den Schultern: Felix Neureuther ist beim Weltcup-Slalom auf dem "Bärenberg" bei Zagreb erneut am Siegertreppchen vorbeigefahren. Bei irritierendem Wind, leichtem Nebel und weicher Piste kam der Partenkirchner in beiden Durchgängen nicht in Schwung, blieb außerdem im zweiten Lauf nach einem Patzer beinahe stehen und belegte am Ende nur Rang 16.

"Es war ein komisches Rennen, aber so ein Rennen muss man auch schnell abhaken", sagte Neureuther, der sich ansonsten aber kämpferisch gab: "Ich weiß, ich bin gut drauf, und da lass ich mich so schnell auch nicht rausbringen."

Schnellster vor 22.000 enthusiastischen Zuschauern war Andre Myhrer. Der Olympia-Dritte aus Schweden fuhr nach einer mehr als vierjährigen Durststrecke zu seinem zweiten Weltcup-Sieg. Myhrer lag 0,10 Sekunden vor Lokalmatador Ivica Kostelic, der auf seinem Hausberg zum dritten mal Rang zwei belegte.

Hargin überrascht

Die große Überraschung war der Schwede Matthias Hargin, der im zweiten Lauf von Rang 30 noch aufs Podest stürmte. Myhrer übernahm durch seinen Erfolg die Führung im Slalom-Weltcup, im Gesamtweltcup liegt weiter der Österreicher Michael Walchhofer auf Rang eins.

Neureuther hatte schon nach dem ersten Durchgang ein wenig ratlos gewirkt. "Ich kann es mir nicht erklären", sagte er zu seinem großen Rückstand von 1,20 Sekunden auf den zunächst führenden Italiener Giuliano Razzoli, "ich dachte, ich bin schnell, aber das war ich nicht." Nach einem eingehenden Videostudium zwischen beiden Läufen stellte Neureuther fest, dass er "den Schwung zu lange gefahren" und "zu wenig getan" hatte, um Tempo zu machen. Für den zweiten Durchgang packte er dann noch einen anderen Ski aus, doch es half nichts. "Ich habe mich einfach schlecht bewegt", sagte Neureuther schließlich.

Heftiger Wind am Bärenberg

Der Deutsche war freilich nicht der einzige Teilnehmer, für den es im Finallauf nicht lief. Zunächst hatte der Wind so heftig über den "Bärenberg" geblasen, dass sogar das Zieltransparent abgebaut werden musste, dann spielte auch die Beschaffenheit der Piste eine entscheidende Rolle. Der Untergrund war weich, vor allem im Zielhang verloren die Läufer viel Zeit. Gut für Matthias Hargin: Der Schwede hatte als 30. des ersten Durchgangs im Finale die besten Bedingungen - und verfehlte den Sieg schließlich nur um 0,36 Sekunden.

Die beiden anderen deutschen Teilnehmer schafften es im Gegensatz zu Neureuther nicht mal in den zweiten Lauf. Fritz Dopfer, der im bisherigen Saisonverlauf trotz hoher Startnummern zu überzeugen wusste, kam lediglich auf Rang 54, die Qualifikation für den zweiten Durchgang verfehlte der 23-Jährige dabei um 1,58 Sekunden. Hohe Startnummer, Wind, ramponierte Piste? Nein, Dopfer wollte nichts als Ausrede gelten lassen: "Das war eine schlechte Leistung von mir, da braucht man nicht drumrum reden."

Nur knapp hinter Dopfer platzierte sich Sebastian Liebl vom SV Lohberg auf Rang 57. Für den 20 Jahre alten Niederbayern war es die Premiere im Weltcup, und als er sie hinter sich hatte, war er "eigentlich ganz zufrieden". Bislang war Liebl höchstens im Europacup zum Einsatz gekommen, sein bestes Resultat in der zweiten Liga des alpinen Rennsports war ein 22. Platz gewesen. "Ich hoffe, ich darf bald nochmal ran, vielleicht gehts dann besser", sagte er über sein Debüt im Weltcup.

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