DSV-Adler hoffen auf Wintermärchen

SID
Severin Freund peilt in Willingen wieder einen Podestplatz an
© Getty

Dank des neuen deutschen Siegspringers Severin Freund und des erstarkten Michael Uhrmann gehen die DSV-Adler mit hohen Erwartungen in das Weltcup-Wochenende in Willingen.

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Severin Freund als Sieghoffnung, Michael Uhrmann als Geheimwaffe und das DSV-Team als Titelverteidiger: Die deutschen Skispringer gehen mit hohen Erwartungen und ungewohnt breiter Brust in das heute beginnende Weltcup-Wochenende in Willingen.

"Im Einzel haben wir zwei heiße Eisen im Feuer, im Teamspringen ist ein Platz auf dem Podest das Ziel", sagt Bundestrainer Werner Schuster vor dem Heimspiel in Hessen, das Auftakt der Team-Tour mit den weiteren Stationen Klingenthal und Oberstdorf ist.

Freund im Fokus

Im Fokus der 30.000 Fans steht nach seinem Sieg in Sapporo und drei Podestplätzen in Folge Überflieger Freund.

"Ich fühle mich gut in Form und möchte die richtige Mischung aus Konzentration und dem Genießen der Atmosphäre finden", sagt der Siebte des Gesamtweltcups vor dem Wettkampf auf der Mühlenkopfschanze. Letztmals stand dort 2003 in Sven Hannawald ein Deutscher ganz oben auf dem Treppchen.

Erwartungen sind riesig

Zuletzt reichte es für Freund zwar in Zakopane "nur" noch zu den Plätzen 15 und sechs, die Erwartungen im Hexenkessel von Willingen sind dennoch riesig. Das weiß auch Freund, der sich vor der Reise ins Sauerland eine zweitägige Ruhepause gönnte. "Es wird sicher wieder voll sein, was für uns deutsche Skispringer eine ganz besondere Motivation ist", sagt der 22-Jährige vor der zweiten Serien-Veranstaltung des Winters nach der Vierschanzentournee.

Ansprüche für das Einzelspringen am Sonntag meldete auch der wiedererstarkte Uhrmann an. Er sei "rechtzeitig zur Team-Tour wieder besser in Form gekommen. Die Schanzen liegen mir, ich fahre zuversichtlich nach Willingen", sagt der 32-Jährige mit Blick auf seinen starken dritten Platz von Zakopane. Uhrmann war es auch, der im Januar 2007 in Oberstdorf für den bislang letzten deutschen Triumph bei einem Heim-Weltcup sorgte.

Morgenstern lobt DSV-Team

Bereits am Samstag steht der Teamwettbewerb auf dem Programm, den das DSV-Team vergangenes Jahr überraschend vor Norwegen und Österreich gewonnen hatte. Tournee-Gewinner Thomas Morgenstern hat das DSV-Team auch in diesem Jahr auf der Rechnung: "Die deutsche Mannschaft ist mein Geheimtipp. Die zeigen ganz klar eine positive Entwicklung", sagt der Österreicher, der mit seinem Team Favorit ist.

"Positive Erinnerungen" an Willingen hat auch Schuster: "Nach dem schwierigen Saisonstart wollen wir zeigen, dass wir uns zu Recht auf Platz drei der Nationenwertung vorgekämpft haben", sagt der Bundestrainer, der neben Freund und Uhrmann noch Pascal Bodmer, Stephan Hocke, Michael Neumayer und Geburtstagskind Martin Schmitt nominierte. Routinier Schmitt wird am Samstag 33 Jahre alt und feiert damit wie schon vor zwölf Jahren seinen Geburtstag in Willingen.

Malysz wieder mit dabei

Am Start ist eine Woche nach seinem schweren Sturz von Zakopane auch Polens Volksheld Adam Malysz. Der 39-malige Weltcupsieger erhielt von seinem Arzt Grünes Licht. Malysz hatte bei seiner Bruchlandung eine Fraktur des Handgelenks sowie Knieprellungen erlitten.

"Er muss weiter behandelt werden, aber seinem Start beim Weltcup in Willingen steht nichts entgegen", sagte Dr. Winiarski der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Insgesamt haben 70 Skispringer aus 14 Nationen gemeldet.

Am Mittwoch wird die Team-Tour mit dem Weltcup in Klingenthal fortgesetzt, ehe beim Skifliegen in Oberstdorf (5./6. Februar) ein Einzel- und ein Mannschaftwettbewerb anstehen.

Für die Gesamtwertung werden jeweils die Punkte aller vier Teamspringer sowie der zwei besten Einzelspringer jeder Nation addiert. Im vergangenen Jahr holt sich Topfavorit Österreich die 100.000 Euro Extra-Prämie.

Freund und Uhrmann führen Aufgebot an