Rückschlag für Teichmann bei Joensson-Sieg

SID
Der 31-jährige Axel Teichmann gewann bei 2010 die olympische Silbermedaille im 50 km Massenstart
© Getty

Für die deutschen Langläufer gab es am Sonntag auf der dritten Etappe der Tour de Ski in Oberstdorf nichts zu holen. Der Schwede Emil Joensson und die Slowenin Petra Madjic holten sich die Siege im Sprint.

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Die Befürchtungen von Bundestrainer Jochen Behle haben sich bestätigt. Die deutschen Skilangläufer haben auch im neuen Jahr noch nicht zur alten Form gefunden und laufen auf der Tour de Ski weiter hinterher.

Nach dem Ausstieg des Olympiazweiten Tobias Angerer scheiterte auch Ex-Weltmeister Axel Teichmann (Bad Lobenstein) auf der dritten Etappe in Oberstdorf als 36. bereits in der Qualifikation und muss die Hoffnungen auf eine gute Gesamt-Platzierung wohl begraben.

"Im Großen und Ganzen haben wir noch einige Baustellen bis zum nächsten Saisonhöhepunkt", gab Behle mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Oslo (23. Februar bis 6. März) nach den ersten drei Rennen in Oberhof und Oberstdorf zu. Auf der Tour, die bereits am Montag mit der Doppelverfolgung in Oberstdorf auf ihre vierte Etappe geht, gehe es jetzt nur noch darum, "individuell gute Ergebnisse zu erzielen", sagte der 50-Jährige.

Eisenlauer bester Deutscher

Bester Deutscher war am Sonntag im Sprint Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) auf Rang 18. Tim Tscharnke wurde 27. und erklärte danach krankheitsbedingt seinen Ausstieg. "Für mich findet die Tour ab jetzt im Bett statt", sagte der 21-Jährige.

Bester Deutscher im Gesamt-Klassement ist zwar weiterhin Teichmann als 15, seine gute Ausgangsposition nach Platz zehn am Samstag hat der 31-Jährige jedoch verloren. An der Spitze steht weiterhin der Schweizer Dario Cologna, der am Sonntag hinter dem Schweden Emil Joensson und Devon Kershaw aus Kanada Dritter wurde.

In Abwesenheit der erkrankten Teamsprint-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Strehle ist auch für die deutschen Damen rund sieben Wochen vor den Weltmeisterschaften die Weltspitze in weite Ferne gerückt. Katrin Zeller (Oberstdorf), am Samstag als 30. noch beste Deutsche, scheiterte im Sprint bereits in der Qualifikation.

Denise Herrmann konnte Erwartungen nicht bestätigen

Auch Newcomerin Denise Herrmann (Oberwiesenthal), die im Prolog noch mit einem starken siebten Platz auf sich aufmerksam gemacht hatte, konnte ihre Leistung als 38. und 34. am Wochenende nicht bestätigen.

Immerhin bis ins Viertelfinale reichte es für Hanna Kolb (Buchenberg/16.), Lucia Anger (Oberstdorf/24.) und Steffi Böhler (Ibach/29.). "Die Nachwuchskräfte stellen mich durchaus zufrieden", sagte Behle, der für die Doppelverfolgung am Montag zudem "mindestens einen Platz unter den ersten 20 forderte".

Beste Deutsche im Gesamt-Klassement ist Böhler, die aber inzwischen als 29. über drei Minuten Rückstand auf die führende Justyna Kowalczyk (Polen) hat. Die Favoritin wurde nach ihrem Sieg am Samstag am Sonntag im Sprint hinter der Slowenin Petra Madjic Zweite, bleibt aber in der Tour-Wertung weiter vor Madjic.

Justyna Kowalczyk ohne Konkurrenz

"Sie hat keine Konkurrenz", musste auch Behle neidlos anerkennen. Die Deutschen hingegen müssen ab jetzt "nicht mehr auf das Gesamt-Klassement schauen".

Es ginge in den verbleibenden fünf Rennen darum, "Wettkampfhärte zurückzubekommen", sagte Behle. Die Saison sei nicht einfach: "Wir haben so viele Krankheiten zur Zeit, das ist hartes Brot". Aufgeben wolle Behle aber nicht: "Wir ziehen das Ding jetzt durch".

Für einen faden Beigeschmack bei der Tour sorgte schon in Oberhof der Dopingverdacht gegen Vizeweltmeister Maxim Wylegschanin. FIS-Renndirektor Jürg Capol bestätigte, dass bei insgesamt vier Sportlern zu hohe Blutwerte der Grund für die fünftägige Schutzsperre waren.

"Bei drei der Athleten haben wir schon in der Vergangenheit erhöhte Werte festgestellt. Wenn es dafür genetische Gründe gibt, kann man das eintragen lassen. Das ist bei diesen drei aber nicht der Fall", sagte der Schweizer.

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