Schmitt verpasst Bergisel-Springen

SID
Martin Schmitt legte einen völlig verkorksten Qualifikationssprung in Innsbruck hin und wurde Letzter
© Getty

Martin Schmitt hat als einziger DSV-Adler die Qualifikation für das dritte Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck verpasst. Tagesbester war der Norweger Tom Hilde.

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Die Favoriten Thomas Morgenstern und Simon Ammann pokern weiter, Martin Schmitt hat sich dagegen schon in der Qualifikation zum Bergisel-Springen verzockt. Der Vizeweltmeister verpasste die dritte Station der Vierschanzentournee nach einem völlig verunglückten Sprung als abgeschlagener Letzter.

"Ich musste den Sprung abbrechen, um einen Sturz zu vermeiden", sagte Schmitt nach seinem Hüpfer auf 96 m. "Das Skispringen bewegt sich oft auf des Messers Schneide. Man riskiert viel, und manchmal verliert man eben alles."

Bundestrainer Werner Schuster bezeichnete das Scheitern seines Vorfliegers salopp als Wermutstropfen. "So ein einseitiger Sprung, bei dem kaum Luft unter den Ski kommt, passiert ihm öfter. Aber er hat schon so viel überstanden, das wird er auch schaffen."

Tom Hilde bester Springer

Die anderen sechs Springer des deutschen Teams bereiteten Schuster dafür umso mehr Freude. Beim Qualifikationssieg des Norwegers Tom Hilde (129 m) sprang Severin Freund mit 127,5 m auf Platz neun. Richard Freitag (125,5) und Pascal Bodmer (127) folgten auf den Plätzen zehn und elf.

"Sie haben Spaß und merken, dass sie mithalten können. Wir werden diese Dynamik nicht bremsen, sondern fördern", sagte Schuster. Michael Neumayer, Stephan Hocke und Michael Uhrmann sind am Montag beim Bergisel-Springen ebenfalls dabei.

Im Duell um den Gesamtsieg ließen sich Spitzenreiter Morgenstern und Verfolger Ammann nicht in die Karten schauen. Beide ließen fast schon erwartungsgemäß die Qualifikation aus und nahmen dafür starke Gegner im ersten Durchgang in Kauf. Ammann muss gegen Hilde ran, Morgenstern gegen dessen Landsmann Björn Einar Romören.

Letztes Jahr Morgenstern nur 14.

"Ich hoffe, dass ich als Verfolger jetzt in der besseren Position bin. Auf das Gerede um das Duell werde ich aber nicht einsteigen", sagte Ammann. Der viermalige Olympiasieger sprang in Innsbruck bereits zweimal auf das Podest, Morgenstern, der ausgerechnet mit der ersten Heimschanze der Tournee ein wenig auf Kriegsfuß steht, erst einmal. Im vergangenen Jahr war Morgenstern in Tirol sogar nur 14. geworden.

Dem 24-Jährigen dürfte außerdem zusetzen, dass Gregor Schlierenzauer in Innsbruck nach dreiwöchiger Verletzungspause sein Comeback gibt. "Ich bin für das Springen gerüstet und werde angreifen", tönte der 20-Jährige, der in der Qualifikation allerdings nur auf Rang 23 gelandet war. "Den Sturz habe ich gut verdaut, auch wenn ich noch ein paar Tage brauche. Das Knie hält, ich werde wieder richtig Gas geben."

Morgenstern zeigte sich bereits in den vergangenen Jahren durch Schlierenzauers Präsenz eher gehemmt als beflügelt. Und Innsbruck wird in diesem Jahr das Schlüsselspringen der Tournee, davon ist zumindest Bundestrainer Schuster überzeugt. "Wenn Thomas Innsbruck übersteht, kommt er durch. Er war in Bischofshofen immer stabil", sagte der Österreicher.

Nach dem Bergisel-Springen folgt am Dienstag der Ruhetag. Am Mittwoch wird die Tournee in Bischofshofen mit der Qualifikation für das Abschlussspringen fortgesetzt.

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