Düsseldorf. Ein Wintermärchen

SID
Tobias Angerer (r.) und Axel Teichmann führen das DSV-Aufgebot an
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Zum neunten Mal gibt sich die Langlauf-Elite beim Weltcup in Düsseldorf die Klinke in die Hand. Das DSV-Team um Tobias Angerer darf sich auf optimale Pistenverhältnisse freuen.

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Was hat Düsseldorf zurzeit vielen traditionellen Wintersportorten in Österreich, der Schweiz und Italien voraus? Ganz einfach: Die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen ist trotz einer Höhe von "nur" 38m über dem mittleren Meeresspiegel (N.N.) zu 100 Prozent schneesicher. Wenn sich am Wochenende (4./5. Dezember 2010) zum neunten Mal in Folge die internationale Langlauf-Elite die Ehre gibt, dürfen sich Zuschauer, Aktive und die Verantwortlichen des Ski-Weltverbandes FIS unabhängig vom Wetter auf optimale Pistenverhältnisse freuen.

"Die Schneesicherheit in Düsseldorf ist so hoch, dass wir anders als sonst üblich im Veranstaltungsvertrag mit der FIS keinen schneesicheren Ausweichort benennen müssen", sagt Organisationschef August Pollen. Um die fast ausschließlich von Flachlandtirolern besiedelte Großstadt am Rhein in eine Winterlandschaft zu verwandeln, müssen die Organisatoren allerdings einen erheblichen Aufwand betreiben.

Bis zu 4000 Kubikmeter Schnee werden benötigt

In der Skihalle im benachbarten Neuss produzieren bis zu zwölf Schneekanonen die je nach Wetterlage benötigten 3000 bis 4000 Kubikmeter. Seit Mittwoch wird das "weiße Gold" per LKW in die Düsseldorfer Altstadt gebracht und in Schneedepots am unteren Rheinufer zwischengelagert. Für den Transport, den organisatorisch anspruchsvollsten Teil des Streckenbaus, sind ungefähr 100 LKW-Fahrten notwendig.

Bevor in der Nacht von Freitag auf Samstag die Pistentechniker der Weltcup-Strecke den Feinschliff verleihen, wird der Schnee von Pistenraupen gleichmäßig verteilt. Anerkennendes Lob von Trainern und internationalen Athleten sei ein großartiger Lohn für viele Tage und Nächte harter Arbeit, so Pollen weiter.

Neben einem attraktiven Rahmenprogramm können die Veranstalter in diesem Jahr auch eine längere Streckenführung bieten. Der neue Abschnitt lässt die Aktiven zusätzlich eine Schleife über den Düsseldorfer Burgplatz laufen, der dank eines riesigen Daches zur Allwetter-Partyzone wird. Mit einer gesamten Streckenlänge (aufgeteilt auf zwei Runden) von etwas weniger als 1800m wird der Kurs am Rhein zum längsten Sprint im diesjährigen Weltcup.

Freier Eintritt zum Snow-Event

Bei freiem Eintritt dürfen sich die Fans auf die komplette deutsche Mannschaft freuen. Angeführt wird das 18-köpfige Behle-Team von Axel Teichmann, Tobias Angerer und Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle.

Heute werden zunächst die Einzelwettbewerbe ausgetragen, am Sonntag stehen die Rennen in der Teamwertung auf dem Programm.

Drei Tage vor Beginn der Wettkämpfe spielen auch die äußeren Verhältnisse mit, im Rheinland ist pünktlich zum Snow-Event der erste Schnee gefallen. Glaubt man den Vorhersagen, dürfte er sich bis zum Wochenende halten. Düsseldorfs Wintermärchen ist also doppelt abgesichert.

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