Biathlon-Staffel siegt souverän

SID
Magdalena Neuner fährt seit 2006 im Weltcup mit
© Getty

Die deutschen Biathletinnen haben den Weltcup souverän gewonnen. Kathrin Hitzer, Magdalena Neuner, Sabrina Buchholz und Andrea Henkel hatten 59,1 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Ukraine.

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Andrea Henkel lief einen Tag nach ihrem 33. Geburtstag als strahlende Siegerin mit der Deutschland-Fahne über die Ziellinie und vollendete das Werk der glänzend aufgelegten Magdalena Neuner: Die neu formierte deutsche Biathlon-Staffel hat den Weltcup im Winterwunderland Hochfilzen souverän vor der Ukraine und Norwegen gewonnen.

Zuvor war Michael Greis ein starkes Jagdrennen gelaufen und hatte beim Sieg von Tarjei Bö als Achter sein bestes Saisonergebnis verbucht.

"Als ich loslaufen musste, hatte ich ein bisschen Bammel, denn auch einen großen Vorsprung kann man noch versemmeln. Aber am Schießstand war ich dann ganz ruhig und es ist alles gut geworden", sagte die überglückliche Andrea Henkel. An ihrem Geburtstag war sie mit Platz 20 im Sprint nicht ganz zufrieden, am Abend hatten ihr Neuner und Co. auf der Hütte jedoch neuen Mut zugesprochen.

Nach 4x6 km hatte das deutsche Quartett 59,1 Sekunden Vorsprung auf die Ukraine und 1:08,4 Minuten auf die drittplatzierten Norwegerinnen. "Wir haben viel Grund zum Loben. Alle vier sind nahe an das Optimum gelaufen", sagte Co-Trainer Gerald Hönig.

Starkes Rennen von Neuner

Einen gewaltigen Anteil am Sieg hatte "Gold-Lena" Neuner. Mit 20 Sekunden Rückstand auf Russland übernahm sie von Startläuferin Kathrin Hitzer und brachte Deutschland dank einer fast tadellosen Leistung am Schießstand in Führung. "Ich bin etwas mutiger ins Rennen gegangen. Der eine Nachlader ist schade, da war ich mit dem Kopf schon wieder auf der Strecke", sagte die 23-Jährige aus Wallgau.

Sabrina Buchholz baute den Vorsprung der nach den Rücktritten von Kati Wilhelm, Martina Beck und Simone Hauswald neu besetzten Staffel trotz drei Nachladern weiter aus. Henkel leistete sich zwar zwei Nachlader, als sie jedoch den Schießstand nach dem letzten Anschlag verließ, war die Konkurrenz noch nicht einmal in Sicht.

Vor der Staffel hatte es Tränen beim "Laufwunder" Miriam Gössner gegeben, denn die Olympia- und WM-Zweite im Skilanglauf war nicht berücksichtigt worden. "Miri hat das aber ziemlich schnell abgehakt. Wir haben viele starke Läuferinnen und jede soll ihre Chance bekommen", sagte Cheftrainer Uwe Müssiggang.

Im Jagdrennen glänzte Greis mit der zweitbesten Zeit des Feldes, der Dreifach-Olympiasieger von Turin war allerdings mit gehörigem Rückstand als 19. ins Rennen gegangen und verpasste deshalb das Podest um nur 10,2 Sekunden.

Bö siegt bei den Herren

"Ich bin ganz zufrieden, angesichts der Ausgangsposition ist das ein gutes Ergebnis. Ich hatte auch beim Schießen das Vertrauen und die nötige Ruhe", sagte Greis.

Bö lieferte wie schon im Sprint eine überragende Leistung ab und siegte souverän vor Simon Eder aus Österreich und dem Russen Iwan Tscheressow. Der Rest des deutschen Teams verpasste einen Platz unter den Top 20.

Arnd Peiffer (3 Fehler) und Christoph Stephan (2) belegten die Plätze 22 und 23, Alexander Wolf (Oberhof/3) lief auf Rang 26. Andreas Birnbacher patzte fünfmal am Schießstand und wurde 42.

Dennoch verbesserten alle Athleten ihre Ausgangsposition aus dem Sprint, was auch Müssiggang gnädig stimmte. "Gerade bei den Deutschen kommt schnell Kritik auf, weil man sie ganz vorn gewohnt ist. Insofern war das ein wichtiges Rennen", sagte der Cheftrainer. Es sei allerdings normal, dass man gute Ergebnisse erwarte: "Doch noch können wir läuferisch noch nicht agieren und müssen mitgehen."

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