Rebensburg: "Im ersten Moment tat's weh"

SID
Viktoria Rebensburg liegt nach zwei Rennen in Führung
© Getty

Eine Hundertstelsekunde fehlte Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg zum zweiten Saisonsieg. Die deutschen Ski-Rennläuferin freuen sich im Riesenslalom trotzdem über einen glänzenden Start in den WM-Winter.

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Als Viktoria Rebensburg einen ersten Blick auf die Anzeigetafel erhaschte, schlug sie sich verärgert mit der rechten Hand auf den Helm. Eine Hundertstelsekunde nur fehlte der Riesenslalom-Olympiasiegerin beim Rennen in Aspen/US-Bundesstaat Colorado zu ihrem zweiten Saisonsieg.

"Im ersten Moment hat es schon weh getan", sagte die 24-Jährige. Ärgerlich war vor allem, dass sie als Führende des ersten Durchgangs im zweiten Lauf ihren komfortablen Vorsprung von 0,59 Sekunden auf Siegerin Tessa Worley aus Frankreich verlor.

Entscheidung im zweiten Durchgang

Wolfgang Maier, Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV), hatte das knappe Ergebnis wohl kommen sehen. Zur Halbzeit bemühte er die Binsenweisheit: "Auch dieser Riesenslalom wird erst im zweiten Durchgang entschieden."

Dieser Spruch gilt besonders auch für Aspen, wo es die zunächst führenden Läuferinnen aufgrund der Licht- und Schneeverhältnisse fast schon traditionell sehr schwer haben, ihre Spitzenpositionen zu verteidigen. Tessa Worley, bereits im Vorjahr Siegerin an gleicher Stelle, war nach dem ersten Lauf Siebte gewesen.

Die besonderen Verhältnisse in Aspen hatten aus deutscher Sicht aber auch ihr Gutes. Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl, zunächst weit zurück auf Rang 15, belegte nach einem furiosen zweiten Lauf noch Rang drei - ihrerseits mit nur einer Hunderstelsekunde Rückstand auf Viktoria Rebensburg.

"Nur zwei Hundertstel am Sieg vorbei, das ist natürlich schade. Aber ich bin froh, dass ich es noch aufs Podium geschafft habe", sagte sie. Zweite, Dritte und Maria Riesch noch Neunte - "darauf gehen wir einen trinken", kündigte Maier an.

Ärger schnell verfolgen

Auch bei Viktoria Rebensburg war der erste Ärger schnell verflogen über den so denkbar knapp verfehlten zweiten Saisonsieg nach dem Auftaktrennen in Sölden. "Es ist schon okay", sagte sie, "bei Olympia habe ich mit vier Hundertstel Vorsprung gewonnen, es gleicht sich alles irgendwie aus im Leben." Außerdem sei die Saison ja nun mal richtig gut losgegangen für sie, "ich weiß, ich bin schnell, und wenn ich gut runterkomme, dann bin ich ja auch vorne dabei, und das ist positiv."

Vor knapp zwei Jahren noch war der Riesenslalom die Problemdisziplin der deutschen Ski-Rennläuferinnen. Jetzt haben sie gleich zwei Siegläuferinnen in Rebensburg und Hölzl, die in Sölden Rang zwei belegt hatte.

Dazu macht Maria Riesch von hinten gut Tempo: Fünfte und Neunte war sie in den ersten beiden Riesenslaloms, dazu Zweite im ersten Slalom der Saison im finnischen Levi, dem am Sonntag das zweite Rennen in dieser Disziplin folgte. Ein Saisonstart für die deutsche Mannschaft, wie er kaum besser hätte sein können.

Für Carolin Fernsebner (Ramsau) gilt das nicht. Die 24-Jährige zog sich bei einem Sturz im ersten Lauf einen Kreuzbandriss im rechten Knie, Verletzungen beider Menisken sowie weiterer Bänder in beiden Knien zu. Fernsebner war nach zwei Kreuzbandrissen gerade erst wieder in den Weltcup zurückgekehrt.

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