CSU-Mann Schneider verteidigt "München 2018"

SID
Die Olympia-Bewerbung Münchens muss weiter Kritik einstecken
© Getty

CSU-Politiker Siegfried Schneider hat das Umweltkonzept für die Olympia-Bewerbung 2018 verteidigt. Auch die erwarteten Kosten hält Schneider für "gut durchgerechnet".

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Siegfried Schneider, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, hat die Münchner Bewerbung für die Winterspiele 2018 erneut gegen Kritik verteidigt. "Sie versuchen, ein paar Randthemen hochzuziehen.

Wenn es wirklich um die Umwelt geht und man nicht idiologische Spielchen betreibt, muss man feststellen, dass Olympische Spiele mit diesem Konzept die schonendsten sind", entgegnete der CSU-Politiker den Olympia-Gegnern am Dienstag im Landtag bei der von der FDP-Fraktion initiierten Ministerbefragung "Olympia-Bewerbung 2018 - Vorteile für Bayern".

Schneider verteidigte das Umweltkonzept der Münchner Bewerbung als "weltweit anerkannt" ebenso wie das Budget. "Die Kosten sind gut durchgerechnet, man kann davon ausgehen, dass die Zahlen in etwa so eintreten. Es wird aber immer ein Restrisiko geben. Das müssen der Freistaat, die Landeshauptstadt und der Bund mittragen", sagte er.

Freistaat Bayern stellt 215 Millionen Euro zur Verfügung

Die 215 Millionen Euro, die der Freistaat Bayern im Falle des Zuschlags für München zuschießen will, teilen sich laut Schneider so auf: 100 Millionen Euro kostet das Mediendorf, "das danach den Münchner Wohnungsmarkt entlastet", 60 Millionen sind für Sportstätten vorgesehen, 40 Millionen für das Umweltkonzept und 15 Millionen Euro für die Paralympics.

Außerdem sei man "mit dem Bund in Verhandlungen, dass wir Sonderzuschüsse brauchen, wenn wir den Zuschlag für Olympia bekommen. Es gibt Signale der Bundesregierung, dass es adäquate Mittel geben wird." Schneider sprach von einem "Zusatzsondertopf von 500 Millionen".

All diese Investitionen rechnen sich laut Schneider. "Die Olympischen Spiele sind fast wie ein Konjunkturpaket für Straßenbau und Infrastruktur", sagte er. Bei einem Zuschlag im Juni 2011 sieht er ein "Wertschöpfungspotenzial für die Region von 500 Millionen Euro". Olympia biete die "Chance, Investitionen in größerem Maße und schneller bewerkstelligen zu können".

Grüne greifen Schwarz-Gelbe-Koalition an

Die Grünen, die sich auf ihrem Bundes-Parteitag am vergangenen Wochenende gegen die Bewerbung ausgesprochen hatten, attackierten indes die bayerische Koalition aus CSU und FDP.

"Es ist schon ein ziemlich absurdes Verfahren, wenn die FDP den Minister der eigenen Koalitionsregierung befragen muss, um damit einen Beschluss der grünen Bundespartei zu geißeln", sagte Ludwig Hartmann, der sich zuletzt als einer der vehementesten Olympia-Gegner profiliert hatte.

Der Landtagsabgeordnete der Grünen wehrte sich zudem gegen das Image des Fundamentalkritikers. "Wir sind nicht gegen jede Großveranstaltung, sondern gegen eine ökonomisch und ökologisch höchst zweifelhafte Bewerbung.

Aber wir sehen es sportlich: Immerhin ehrt es uns ja, wenn sich die Koalition sogar in der seltenen Disziplin schwarz-gelben Eistanzes üben muss, nur weil sie unbedingt mit den Grünen Schlitten fahren will."

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