Tscharnke und Fessel retten deutsche Bilanz

SID
Tobias Angerer ist seit Jahren einer der großen Stars im deutschen Team
© Getty

Youngster Tim Tscharnke verfehlte als Elfter knapp die Top Ten, Nicole Fessel lief als Neunte das beste Distanzrennen ihrer Karriere.

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Die Athleten aus der zweiten Reihe haben den deutschen Skilangläufern im schwedischen Gällivare einen soliden Saisonstart gesichert. Während die deutschen Stars Tobias Angerer, Axel Teichmann und Evi Sachenbacher-Stehle enttäuschten, feierten Marcus Hellner und Marit Björgen überlegene Siege.

"Ich bin nicht ganz zufrieden, aber das liegt an den Umständen. Wir sind in einem Hotel, in dem immer Party ist. Und etwa 100 trinklustige Schweden haben bis in den Morgen vor unserem Zimmer gefeiert", sagte der immer noch wütende Tscharnke. Immerhin langte es für die halbe Norm für die WM in Oslo, landet Tscharnke noch einmal in den Top 15, hat er das Ticket sicher.

Bravouröses Rennen

Trotz der Müdigkeit lief der 20-Jährige bei eisigen Temperaturen 70 km nördlich des Polarkreises ein bravouröses Rennen über 15 km Freistil, auch wenn er auf der letzten von drei Runden viel Zeit verlor. "Das ist normal. Das ist der jugendliche Ehrgeiz", meinte Bundestrainer Jochen Behle.

Obwohl Angerer und Co. unter den Folgen der schlaflosen Nacht litten, so hatte sich Behle ein etwas besseres Ergebnis gewünscht. Angerer (Vachendorf) wurde nur 44., der ohnehin als Spätstarter bekannte Teichmann (Bad Lobenstein) lief auf Platz 37, und Jens Filbrich (Frankenhain) belegte als Bester der Routiniers Rang 26.

"Sicherlich hatte ich mir von Tobi etwas mehr erwartet, aber wir brauchen ein paar Rennen, um in die Saison zu finden", sagte Behle. Bei Teichmann mache er sich ohnehin keine Sorgen, der müsse erst später im Jahr zünden.

Zweiter Weltcupsieg für Hellner

Verfolgungs-Olympiasieger Hellner feierte derweil in dem nach ihm benannten Skistadion von Gällivare den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Der Lokalmatador verwies den Schweizer Dario Cologna und seinen überraschend starken Landsmann Daniel Rickardsson auf die Plätze.

Zuvor hatte die eigentlich als Sprinterin bekannte Nicole Fessel ihre starke Form bestätigt, die sie bereits bei den internationalen Testrennen im finnischen Munio vor einer Woche gezeigt hatte.

Die 27-Jährige aus Oberstdorf verfehlte über die 10 km allerdings mit Rang neun das Ticket für die WM in Oslo um nur einen Platz oder knapp sechs Sekunden. Immerhin hat Fessel durch ihre Platzierung die halbe WM-Norm erfüllt und muss nur noch ein Rennen unter den besten 15 beenden.

Sachenbacher-Stehle enttäuscht

Beim überlegenen Sieg der dreimaligen Olmypiasiegerin Marit Björgen vor Lokalmatadorin Charlotte Kalla enttäuschte allerdings Evi Sachenbacher-Stehle. Für die Teamsprint-Olympiasiegerin aus Reit im Winkl sprang nur Platz 26 heraus.

Vor dem Rennen hatte sich die nach dem Rücktritt von Claudia Nystad zur deutschen Nummer eins aufgestiegene Sachenbacher noch Hoffnungen auf einen Platz unter den besten Zehn gemacht. Katrin Zeller (Oberstdorf) wurde 37., Stefanie Böhler (Ibach) belegte nur Rang 49.

Am Sonntag stehen die ersten Staffelrennen der Saison auf dem Programm. Die deutschen Athleten proben bereits den Ernstfall, denn bis zur WM in Oslo, wo sowohl die Frauen als auch die Männer eine Medaille gewinnen sollen, stehen nur noch zwei weitere Staffelrennen auf dem Programm.

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