Bob: Zeitplanänderung wegen Trainingsstürzen

SID
Trainingsstürze in Whistler: Der Start des Bob-Weltcups wird modifiziert
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Die Bob-Bahn im kanadischen Whistler ist für hohe Geschwindigkeiten bekannt. Jetzt hat der Weltverband FIBT aufgrund von Trainingsstürzen eine Zeitplanänderung bekannt gegeben.

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Der Weltverband FIBT hat auf die Trainingsstürze auf der Hochgeschwindigkeitsbahn von Whistler in Folge der Eiseskälte vor Ort reagiert und den Zeitplan für den Auftakt-Weltcup der Bob- und Skeletonfahrer modifiziert.

Martini und Angerer mit Trainingsstürzen

So starten im ersten Rennen am Donnerstagabend nicht wie geplant die Frauen, sondern die Männer im Zweierbob. Die Frauen nehmen dafür den Männerplatz am Freitag ein, wenn die Temperaturen höher sein sollen. Die Entscheidung im Viererbob fällt am Samstag.

In den Trainingsfahrten waren einige Athleten auf der umstrittenen Bahn, auf der kurz vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele von Vancouver der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili tödlich verunglückte, gestürzt. Auch die deutschen Piloten Cathleen Martini und Karl Angerer hatte es erwischt.

"Die Bahn steht eigentlich ganz gut, das Problem ist die Kälte hier. Dadurch fahren wir extreme Geschwindigkeiten, und das macht es gerade im Vierer sehr gefährlich", sagte Angerer angesichts der Temperaturen von zeitweise minus 15 Grad.

"Durch die Kälte ist es unglaublich schnell geworden. Die Bobs haben einfach keinen Grip und sind bei diesen Geschwindigkeiten kaum zu kontrollieren", sagte der neue Bob-Cheftrainer Christoph Langen, der seinen Athleten jedoch ein Lob zollte: "Meine junge Mannschaft schlägt sich hier ganz hervorragend."

Ferriani: "Zu spät, etwas zu ändern"

Dass die Entscheidung, den Weltcup in Whistler zu starten, nicht unumstritten ist, zeigt die Reaktion des neuen Weltverbands-Präsidenten Ivo Ferriani.

"Ich wurde erst im September gewählt und habe den Wettkampfkalender vom früheren Präsidium mitgenommen. Es war zu spät, etwas zu ändern. Jetzt müssen wir das Beste daraus machen", sagte der Italiener. Man habe viel Zeit und Geld investiert, um die vom deutschen Architekten Udo Gurgel entworfene Bahn sicherer zu machen.

Für die Rennen sei man sehr zuversichtlich, erklärte Ferriani: "Die Sicherheit geht vor, aber wir verfallen nicht in Panik. Alles ist unter Kontrolle."

Im Vorfeld wurde der Hebel vor allem beim Eisausbau angesetzt, um Stürze möglichst zu verhindern. Dabei half auch der deutsche Bahnexperte Markus Aschauer aus Königssee mit.

Unter anderem wurde der Kurvenradius in den schwierigen Passagen so verändert, dass die Schlitten in eine Art "Zwangseinfahrt" gelangen, die als weniger gefährlich gilt.

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