Innsbruck-Quali fällt Wind zum Opfer

SID
Zu starker Wind sorgte für die Absage der Qualifikation in Innsbruck
© Getty

Wegen kräftigen Windböen wurde die Qualifikation für das dritte Springen der Vierschanzentournee in Innsbruch abgesagt und auf Sonntag verschoben. Während die deutschen Springer nach dem Debakel beim Neujahrsspringen im Training von Innsbruck überzeugen konnten, wird Spitzenreiter Andreas Kofler von seinen österreichischen Landsleuten und Janne Ahonen gejagt.

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Erst flogen Martin Schmitt und Michael Uhrmann im Training überraschend auf die Plätze zwei und drei, dann stoppte der Wind in Innsbruck den deutschen Aufwärtstrend bei der 58. Vierschanzentournee. Wegen immer stärker werdenden Windes am Bergisel wurde die Qualifikation für das dritte Springen des Skisprung-Grand-Slams abgesagt.

Sie soll am Sonntag vor dem mit 25. 000 Fans ausverkauften Springen nachgeholt werden. "Die Böen wurden immer stärker, die Sicherheit war nicht gewährleistet", sagte Walter Hofer vom Internationalen Skiverband FIS: "Bis Sonntag früh sind Wind und viel Schnee angesagt. Aber dann sind die Wetterprognosen viel besser. Wir werden das Springen durchkriegen."

Dabei soll ein Windnetz helfen, das nach dem ausgefallenen Springen vor zwei Jahren angebracht worden war. Wegen des Ausfalls der Qualifikation wird allerdings nicht nach dem bei der Tournee üblichen K.o.-System im ersten Durchgang gesprungen.

"Haben nichts mehr zu verlieren"

Das hatte dem deutschen Team bei den Heimspringen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen kein Glück gebracht, es steht die schwächste Tournee-Halbzeitbilanz aller Zeiten ohne einen Top-Ten-Platz zu Buche. Deshalb gab es nach dem Neujahrsspringen auch eine Krisensitzung. "Wir haben uns konstruktiv zusammengesetzt und alles aufgearbeitet. Wir müssen uns steigern und das erste Training in Innsbruck war dafür ein guter Anfang", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Im einzigen Trainings-Durchgang waren die in Deutschland noch abgestürzten Schmitt (125,5 Meter) und Uhrmann (124) auf die Plätze zwei und drei hinter dem Österreicher Martin Koch (135) geflogen. "Ich bin gut reingekommen auf dieser Anlage und will zumindest unter die Top 15 fliegen. Wir haben nichts mehr zu verlieren", sagte Schmitt.

Die Qualifikations-Absage wurde begrüsst (Schuster: "Es wäre kein faires Springen möglich gewesen"), stattdessen ging das deutsche Team am Nachmittag zum Athletiktraining in die Halle.

Jagd auf Spitzenreiter Kofler eröffnet

Das dritte Tourneespringen in Innsbruck könnte auch eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung bringen. Oberstdorf-Sieger Andreas Kofler führt mit 537,1 Punkten vor seinem Landsmann Loitzl (517,9) und dem finnischen Tournee-Rekordsieger Janne Ahonen (512,5).

Dahinter lauern Gesamtweltcup-Spitzenreiter Simon Ammann (Schweiz/509,0) und der Neujahrs-Triumphator Gregor Schlierenzauer (Österreich/506,5). Die Hatz auf Spitzenreiter Kofler ist eröffnet. "20 Punkte sind viel, aber wir jagen ihn natürlich alle. Ich habe vor der Tournee auf die Titelverteidigung gehofft, aber jetzt weiß ich, dass es klappen könnte", sagt Loitzl.

Viele Experten rechnen aber vor allem mit Überflieger Schlierenzauer, der eine Magenverstimmung überwunden hat. "Die Devise heißt volle Attacke. 31 Punkte Rückstand sind eine Menge Holz, aber in den letzten beiden Springen passiert immer noch viel", so der 19-Jährige.

Der Skiflug-Weltmeister will sich endlich seinen Traum vom Gesamtsieg erfüllen, doch dafür muss er auf seiner Heimschanze in Innsbruck endlich siegen. Schlierenzauer: "Den meisten Druck kriege ich von meiner Schwester. Sie sagt, dass ich auf allen drei Tourneeschanzen schon gewonnen habe, nur in Innsbruck noch nicht." Dafür braucht Schlierenzauer aber auch Glück mit dem Wind...

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