Kranjec siegt am Kulm knapp vor Ammann

SID
Michael Neumayer landete am Kulm auf Platz 14. - er war damit bester Deutscher
© Getty

Robert Kranjec hat seinen zweiten Weltcup-Sieg beim Skifliegen in Bad Mitterndorf geholt und knapp vor Simon Ammann gewonnen. Bester Deutscher war Michael Uhrmann auf Platz 14.

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  Bundestrainer Werner Schuster schüttelte enttäuscht den Kopf und seine Adler ließen die Flügel hängen.

Die kleine deutsche Mannschaft kam bei der Flug-Show von Robert Kranjec beim ersten Skifliegen des Olympia-Winters in Bad Mitterndorf nicht über die Statistenrolle hinaus und konnte den schwachen Eindruck der Vierschanzentournee damit nicht wie zuvor erhofft wegwischen.

In Abwesenheit des einstigen Über-Fliegers Martin Schmitt war Michael Uhrmann (Rastbüchel) als 14. drei Tage nach dem Ende der aus deutscher Sicht unerfreulichen Tournee noch der beste des Quartetts.

Michael Neumayer (Berchtesgaden) belegte Platz 18. Pascal Bodmer aus Meßstetten, bei der Tournee noch der einzige Lichtblick für den DSV, und Andreas Wank (Oberhof) kamen auf die Ränge 21 und 30.

Schuster: "Uns hat die Leichtigkeit gefehlt"

"Das Ergebnis ist sehr enttäuschend für uns. Im Training und in der Qualifikation waren wir sehr nah an den Besten dran, aber dann hat uns im Wettkampf wieder mal die Leichtigkeit gefehlt. Da wollten unsere Springer zu viel. Das müssen wir beim zweiten Wettkampf hier am Sonntag auf jeden Fall besser machen", sagte Schuster.

Während das erneut geschlagene deutsche Team auf Besserung hofft, müssen überraschend auch die erfolgsverwöhnten Österreicher eine Niederlage verdauen.

Der Slowene Kranjec schnappte Austria mit Flügen auf 195 und 200 Meter den Tagessieg weg und gewann zum erst zweiten Mal in seiner Karriere einen Weltcup.

Auf Platz zwei flog der Gesamtweltcup-Führende Simon Ammann aus der Schweiz, dem nur 0, 5 Wertungspunkte auf Kranjec fehlten.

Koch bester Österreicher auf Platz drei

Erst auf dem dritten Platz tauchte mit Martin Koch, der die Tagesbestweite von 201,5 Meter erzielte, ein Österreicher auf - sehr zum Verdruss der 30.000 Fans am Kulm.

Auch Tournee-Sieger Andreas Kofler konnte sein Leistungsvermögen vor heimischer Kulisse als Sechster nicht ganz ausschöpfen.

"Ich bin aber trotzdem zufrieden. Das Fliegen liegt mir sonst nicht so, wenn ich mich weiter steigere, kann das noch ganz lässig werden", sagte Kofler.

Alles andere als lässig traten die deutschen Flieger auf.

In der Quali hatten besonders die Routiniers Uhrmann und Neumayer noch mit guten Leistungen Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung gemacht, Schuster wähnte beide "buchstäblich im Aufwind".

Doch als es ernst wurde, verfielen sie wieder in alte Fehler. Uhrmann war mit Flügen auf 182,5 und 177 Meter satte 32 Meter von Sieger Kranjec weg.

Neumayer unzufrieden, aber "nicht enttäuscht"

"Ich habe die Sprünge am Schanzentisch nicht optimal getroffen, und so hat mein Flugsystem nicht optimal zusammengepasst", sagte der 31 Jahre alte Uhrmann. Neumayer (175, 5+173,5 Meter) war "nicht ganz zufrieden, weil ich mir den Sprung unter die Top 10 erhofft hatte. Aber ich bin nicht enttäuscht, weil es hier sehr schwierig war."

Kleine Sorgen bereitet Schuster indes auch Martin Schmitt, der neben den bekannten Problemen mit seinem "Flugsystem" offenbar auch gesundheitliche Schwierigkeiten hat.

"Es deutet darauf hin, dass er nicht ganz gesund ist, aber wir warten noch alle Daten ab. Wenn wir dann alles beisammen haben, werden wir weitere Maßnahmen in Richtung Olympia in Vancouver treffen", sagte der Coach dazu.

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