Northug übernimmt bei Tour de Ski die Spitze

SID
Petter Northug holte bereits seinen dritten Sieg auf der Tour de Ski
© Getty

Auf der fünften Etappe der Tour de Ski haben sich die deutschen Langläufer in der Weltspitze zurückgemeldet. Den Sieg in Toblach errang der Norweger Petter Northug.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die deutschen Ski-Langläufer haben sich, angeführt von Ex-Weltmeister Axel Teichmann, in Mannschaftsstärke in der Weltspitze zurückgemeldet und bei der Tour de Ski weiterhin die Podestplätze im Blick.

Beim Sieg des norwegischen Favoriten Petter Northug auf der 36,1km langen fünften Etappe von Cortina d'Ampezzo nach Toblach kamen gleich vier DSV-Starter in die Top 12. Teichmann, der lange das Feld mit anführte, war als Sechster bester Deutscher.

Behle "sehr zufrieden"

"Es ging hier nicht um den Sieg, sondern darum, eine gute Zeit zu haben - und das haben wir mit vier Läufern geschafft. Daher bin ich mit den Jungs sehr zufrieden. Wir haben alle Chancen aufs Podest zu laufen - auch wenn die Gesamtwertung in diesem Olympia-Winter für uns nicht das oberste Ziel ist", sagte Bundestrainer Jochen Behle.

Hinter Teichmann, der 22,3 Sekunden hinter Northug durchs Ziel lief, erfüllten Tom Reichelt (37,1) und Rene Sommerfeldt (37,9) auf den Plätzen zehn und zwölf mit ihren besten Saison-Leistungen die Teil-Norm für Olympia. Jens Filbrich (37,4) wurde Elfter. Nur Tobias Angerer (3:37,2) fiel etwas ab, wurde nur 30. - und stieg anschließend aus der Tour aus. "Ich habe Schnupfen, da will ich mit Blick auf Olympia nichts riskieren", sagte er.

Sommerfeldt und Reichelt sollen angreifen

Angerer hatte die Tour-Premiere 2007 gewonnen, in diesem Jahr setzt Behle auf Reichelt und Sommerfeldt - nicht auf Teichmann, der als Sechster der Gesamtwertung im Moment die besten Karten hat. "Axel hat sich am Ende schwer getan", sagte Behle.

Teichmann bestimmte das Rennen in der sechsköpfigen Spitzengruppe lange mit, auf dem letzten Kilometer aber musste er der sehr hohen Belastung Tribut zollen.

22,3 Sekunden Rückstand

Die 22,3 Sekunden Rückstand auf Northug nimmt Teichmann nun mit auf die letzten drei Etappen bis zur Entscheidung am Sonntag in Val di Fiemme. "Es war ein sehr anstrengendes Rennen. Ich wäre gern mit der Gruppe angekommen, aber mir haben dann etwas die Körner gefehlt. Doch die Tour ist noch lange nicht vorbei", sagte er.

"Axel ist nicht derjenige, auf den wir am Schlussanstieg in Val di Fiemme setzen", sagte Behle. Wenn es am Alpinhang Alpe Cermis am Sonntag um den Gesamtsieg geht, sollen "Tom und Rene angreifen".

Zumindest Sommerfeldt, 2008 schon einmal Zweiter, fühlt sich dazu in der Lage. "Ich freue mich total über meine Leistung, fühle mich total gut. Ich habe jetzt wieder alle Chancen", sagte er.

Behle schloss sich diesem Urteil an. Während Sommerfeldt und Reichelt auf die Gesamtwertung laufen sollen, gehe es für Teichmann und Filbrich am Donnerstag und nach dem Ruhetag am Samstag darum, bei den beiden Klassisch-Rennen Top-Platzierungen einzulaufen.

Podest lange im Blick

Teichmann hatte das Podest in Toblach lange im Blick. Vom Start bei der Kirche im Zentrum von Cortina weg setzte er sich vorne fest. Er führte die Gruppe auch noch ins Ski-Stadion von Toblach, von wo aus das Sextett die letzte 3,3km lange Schleife unter die Skier nahm. Doch kurz darauf musste Teichmann fünf Läufer ziehen lassen.

Northug entschied den Zielsprint an seinem 24. Geburtstag vor Vorjahressieger Dario Cologna (Schweiz/0,4 Sekunden zurück) und Marcus Hellner aus Schweden (0,8) für sich.

Bei den Frauen hat Arianna Follis einen Heimsieg gefeiert und sich damit auch an die Spitze der Gesamtwertung gesetzt. Die Italienerin setzte sich auf der 17km langen Strecke durch das Hochpustertal nach Toblach im Schlussspurt in 34:34,8 Minuten gegen Petra Majdic aus Slowenien (3,4 Sekunden zurück) und die Polin Justyna Kowalczyk durch (4,1). Katrin Zeller aus Oberstdorf, einzige verbliebene deutsche Starterin, wurde mit einem Rückstand von 3:16,5 Minuten 17.

Northug verliert Führung